Der Mensch ist der Maßstab und sein Wohlbefinden das Ziel

Heinz-Trox-Stiftung

Text: Sonja Raimann | Bilder: TROX | NiederRhein Edition, Ausgabe 02/2018

»Der Mensch ist der Maßstab und sein Wohlbefinden das Ziel« – so lautete die Devise von Heinz Trox. Er war ein  Unternehmer alter Schule und ein Patriarch im besten Sinne. Mit Weitsicht und seinem hohen Maß an sozialer Verantwortung lenkte Heinz Trox die Geschicke des Unternehmens TROX, das sein Vater 1950 in einer Garage in Vluyn gegründet hatte. Konsequent forcierte er die internationale Ausrichtung und das Wachstum des heutigen Weltmarktführers in Sachen Raumbelüftung und – klimatisierung mit 27 Tochterunternehmen und 3.750 Mitarbeitern weltweit – 800 davon allein in Neukirchen-Vluyn. 

Privat führte Heinz Trox einen zurückgezogenen und bescheidenen Lebensstil. Den Menschen in seinem Umfeld begegnete er stets freundlich und zugewandt. Legendär bleibt seine Bereitschaft zu helfen, wenn er sah, dass jemand in eine Notlage geraten war.

Weltbürger mit Bodenhaftung

Stark in der Region Niederrhein verwurzelt und tief verbunden mit seinen Mitarbeitern und der Gesellschaft, gründete er 1991 die Heinz Trox-Stiftung, deren Aufgabe die Förderung wissenschaftlicher Tätigkeiten im Bereich „Das Wohlbefinden von Menschen in Räumen“ sowie die Unterstützung sozialer und kultureller Aktivitäten ist. Zeitgleich verfügte Heinz Trox die Einbringung seiner Anteile am Trox-Stammkapital in die Stiftung nach seinem Tod. So sicherte er sein Lebenswerk vor dem Zugriff anderer ab und gleichzeitig auch die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter. Am 1. Oktober 2015 verstarb Heinz Trox im Alter von 81 Jahren.

Die Stiftung hält 94% der Geschäftsanteile der TROX GmbH und hat wie diese ihren Sitz in Neukirchen-Vluyn. Die Beteiligung an der TROX GmbH ist ihr wesentlicher Vermögenswert. Die daraus resultierende Gewinnausschüttung bildet die wirtschaftliche Grundlage für die Fördertätigkeit der Stiftung. Das Gesamtfördervolumen der Heinz Trox-Stiftung belief sich 2017 auf insgesamt ca. 760.000 Euro. Der Förderungsschwerpunkt Wissenschaft und Forschung wurde mit rund 560.000 Euro bedacht, für soziale und kulturelle Zwecke wurden rund 200.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Heinz Trox und seine Frau Brigitta waren 55 Jahre verheiratet. Kurz vor seinem Tod berief er Herrn Prof. Dr. Hans Fleisch zum Stiftungsratsvorsitzenden für die Zeit bis Endalter 70 sowie seine Frau Brigitta Trox als lebenslanges weiteres Mitglied in den nun fünfköpfigen Stiftungsrat. Sie informierte kürzlich über die Ziele und das Programm der Heinz Trox Stiftung. „Drei Jahre nach dem Tod meines Mannes hat seine Stiftung nun ‚das Laufen gelernt’. Als Hauptanteilseigner der TROX GmbH stehen ihr jetzt ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung, um mehr und auch größere wissenschaftliche und soziale Projekte zu unterstützen und zu begleiten“, so Brigitta Trox und fügt hinzu, „Ich bin sicher, mein Mann wäre sehr stolz auf das, was wir in seinem Namen in den vergangenen drei Jahren geschaffen und geschafft haben. Mir selbst ist es eine große Herzensangelegenheit, als Mitglied des Stiftungsrates die Arbeit der seinen Namen tragenden Stiftung in seinem Sinne erfolgreich fortzuführen.“

 

„Ich bin sicher, mein Mann wäre sehr stolz auf das, was wir in seinem Namen
in den vergangenen drei  Jahren geschaffen und geschafft haben.“ (Brigitta Trox)

Gründung der Heinz Trox Wissenschafts gGmbH

Da der moderne Mensch 90 % seines Lebens in Innenräumen verbringt, haben Stiftungsrat und Stiftungsvorstand für die Wissenschaftsförderung der Heinz Trox-Stiftung ein Programm aufgelegt zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet „Das Wohlbefinden von Menschen in Räumen“ – mit allen sich daraus ergebenden vielfältigen Aspekten. Auf diesem Gebiet will die Stiftung zur weltweit führenden Institution werden. Umgesetzt wird das Förderprogramm über die Ende 2016 ins Leben gerufene gemeinnützige Heinz Trox Wissenschafts gGmbH im Zusammenwirken mit der RWTH Aachen. In dieser gGmbH wird zukünftig der überwiegende Teil der Forschungsaktivitäten der Stiftung gebündelt von der Auswahl und Vergabe der geförderten Forschungsvorhaben bis hin zur organisatorischen und finanziellen Durchführung der Projekte. Geschäftsführer der Heinz Trox Wissenschafts gGmbH ist Prof. Dr. Dirk Müller (RWTH
Aachen). 

Dem Wohl der Menschen verpflichtet

Im Rahmen der Projektarbeit der Stiftung wird auch die vom Stifter Heinz Trox bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten verfolgte Kleinförderung von Einzelmaßnahmen oder Institutionen an den deutschen Standorten der TROX GmbH weitergeführt. Nachfolgend fünf Beispiele aus dem Jahr 2017/ 2018.

Förderung für die Initiative „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ in Neukirchen-Vluyn

Animiert durch das NRW-Programm „Global nachhaltige Kommune“ startete die Stadt Neukirchen-Vluyn 2018 die Initiative BNE („Bildung für nachhaltige Entwicklung“), um auf kommunaler Ebene zum Erreichen der von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 angestrebten globalen Ziele beizutragen. In einem ersten Schritt schaltete die Initiative Mitte April 2018 die Webseite www.klimaschutz-nv.de frei. Auf ihr sollen künftig alle bestehenden Bildungsangebote zum Thema „Nachhaltigkeit“ gebündelt werden. Das Angebot richtet sich an Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten – z.B. Kitas, Schulen und Jugendzentren. „Wir haben gemerkt, dass viele nichts voneinander wissen“, sagt Stephan Baur, Klimaschutzmanager der Stadt Neukirchen-Vluyn. „So entstand die Idee, die Infos über die vorhandenen Angebote für alle Interessierten komfortabel zu bündeln.“ Ein weiteres Projekt der Initiative BNE ist der Ideenwettbewerb „Klimahelden“ an dem sich Schulen, Kitas, Vereine und Jugendzentren mit eigenen Ideen beteiligen können. Finanziell ermöglicht wurden die Entwicklung des Gesamtkonzepts und der Start der neuen Internetseite durch eine Spende der Heinz Trox-Stiftung, deren Verantwortliche sich der Nachhaltigkeit sehr verpflichtet fühlen. Sie wird darüber hinaus auch die Nutzung von mit Kosten verbundenen BNE-Angeboten durch Zuschüsse erleichtern.

Unterstützung für das Jugendzentrum Astra in Goch 

Mit neuem Konzept und neuem Personal geht das Jugendzentrum Astra in Goch die Arbeit an. Stück für Stück entwickelt sich die ehemalige Standortverwaltung der Bundeswehr an der Pfalzdorfer Straße vom Zweckbau zum attraktiven Treffpunkt für Kinder und Jugendliche. Maßgeblichen Anteil daran haben die Zuwendungen der Heinz Trox-Stiftung. Mit ihrer Hilfe der Stiftungszuwendungen konnten unter anderem neue Möbel für den Kinder- und Jugendbereich angeschafft werden.

Pilotprojekt „Frühstart“ in Anholt

Die kath. Grundschule Anholt hat zum Schuljahr 2016/17 das Pilotprojekt „Frühstart“ gestartet. Seitdem werden dort bereits ab 7 Uhr Kinder berufstätiger Eltern von einer Betreuerin beaufsichtigt und mit einem gesunden Frühstück auf den um 8 Uhr beginnenden Unterricht vorbereitet. Die Heinz Trox-Stiftung beteiligt sich mit einer vierstelligen Summe an den anfallenden Personal- und Lebensmittelkosten.

Hilfe für Leon-Alexander

Der 2011 geborene Leon-Alexander leidet seit seinem 5. Lebensmonat an einer besonders schweren Form der Epilepsie, dem West-Syndrom. Er ist rund um die Uhr auf Hilfe und zahlreiche technische Hilfsmittel angewiesen, z.B. eine Korsett-Orthese oder einen Rollstuhl. Der Verein „Aktion für behinderte Menschen in Hersfeld-Rotenburg e.V.“ hat für die Familie ein Spendenkonto eingerichtet, u. a. für die Anschaffung eines eigenen behindertengerechten PKWs. Der für den Kauf noch fehlende Restbetrag wurde von der Stiftung übernommen.

Neubau der Kindertagesstätte der kath. Kirchengemeinde St. Hedwig

Den Neubau der Kindertagesstätte der katholischen Kirchengemeinde St. Hedwig unterstützte die Heinz Trox-Stiftung finanziell. Sie beteiligt sich an den Kosten für die Gestaltung der Außenanlage sowie deren Ausstattung mit Sandkästen, Matschanlagen und Spielgeräten.

 

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