Echte Herkulesaufgabe für Neusser Industriearmaturen-Hersteller SAMSON LEUSCH

Eine 21 Tonnen schwere Absperrklappe musste vom Produktionsstandort im Werk an der Ziegeleistraße 10 in den betriebseigenen Prüfstand manövriert werden. Jetzt ist sie auf dem Weg nach Asien.

Eine echte Herkulesaufgabe hat der Neusser Industriearmaturen-Hersteller SAMSON LEUSCH dieser Tage bewältigt: Eine 21 Tonnen schwere Absperrklappe musste vom Produktionsstandort im Werk an der Ziegeleistraße 10 in den betriebseigenen Prüfstand manövriert werden. „Wir haben hierfür eigens einen Kranwagen einer Spezialfirma mit 60 Tonnen Traglast angemietet, der die Armatur in Millimeterarbeit in den Prüfstand bewegt hat“, berichtet LEUSCH-Geschäftsführer Marcus Miertz. Das 1974 gegründete Unternehmen vom Niederrhein gehört seit 2003 zu SAMSON, einem der weltweit führenden Hersteller hochwertiger Stellventile.

Bei der Regel- und Absperrklappe mit einer Nennweite 80“ (ø 2000mm) handelt es sich um eine der größten Stellgeräte der Welt. Eingesetzt werden solche metallisch dichtenden Klappen beispielsweise in industriellen Anwendungen im Öl- und Gas-Bereich, in Raffinerien, in der chemischen Industrie, in Meerwasser-Entsalzungsanlagen, in der Gasgewinnung, im Kraftwerksbau sowie im Schiffsbau. Obwohl LEUSCH seit 47 Jahren auf die Entwicklung, Konstruktion, Bearbeitung und Produktion derartiger dreifach exzentrischer Klappen spezialisiert ist, stand bei dem jetzigen Manöver bei vielen Mitarbeitenden in der Montagehalle der Atem still. Hydraulischer Schwenkarm, Gurte, Ketten und Karabiner leisteten ganze Arbeit. „Dreifach exzentrisch“ bedeutet, dass es in der Klappen-Konstruktion keine Übergänge zwischen Scheibe und Welle gibt, wodurch eine hohe Dichtheit ermöglicht wird.

 

Auf dem Weg zur Prüfstation in Neuss: XXL-Klappe von LEUSCH.Foto: Axel Küppers
Millimeterarbeit: XXL-Klappe von LEUSCH im Prüfstand. Foto: Axel Küppers
Geschäftsführer Bernd Jenner mit XXL-Klappe von LEUSCH im Prüfstand. Foto: Axel Küppers

Selbst für SAMSON LEUSCH kein alltäglicher Vorgang

„Wir können uns auf unsere Qualität verlassen, aber ein solcher Vorgang ist dennoch nicht alltäglich“, sagt Ulrich Leusch. „Wie erwartet“, so der Prokurist des Armaturen-Herstellers aus Neuss-Holzheim, „hat die Riesenklappe den Prüfstand ohne Beanstandungen verlassen. Der Prüfstand ist so etwas wie das Herzstück in der LEUSCH-Produktion. „Hier werden die Armaturen einem Härtetest unterzogen – danach sind sie fit für die Industrie und können bedenkenlos an den Kunden ausgeliefert werden“, sagt LEUSCH-Geschäftsführer Bernd Jenner. 

Ähnlich einem Schraubstock wird die XXL-Armatur in dem Prüfstand fixiert und im Anschluss dem Funktionstest unterzogen. In dem eigens installierten Armaturen-Tüv, der im Prinzip einem Pool gleicht, wird die Klappe im Betonbecken im sicheren Klammergriff unter anderem auf Dichtigkeit, Reibungsverlust, Druckspitzen, Drehmoment, Maßgenauigkeit, Stabilität, Temperaturschwankungen, Funktionalität, Sicherheit, Federkraft, Hydraulik und Intensivbelastung getestet. Neben den Prüfständen für normal große Armaturen hat LEUSCH diese zweite Anlage gebaut, um Teile mit größerer Nennweite vor Ort und in einem Guss einem Erstcheck zu unterziehen. Bernd Jenner: „Wegen des enormen Drucks, der beim Prüfvorgang entsteht, ist diese Anlage mit Schutzwänden ausgestattet.“

XXL-Klappe made in Germany garantiert jahrzehntelangen Einsatz

„So können wir Top-Qualität ausliefern und dem Kunden versichern, dass seine Klappe störungsfrei und jahrzehntelang ihren Dienst tut und den härtesten Anforderungen in der Industrie standhält“, betont Marcus Miertz. 

Mittlerweile ist der Klappen-Koloss auf dem Weg nach Indien, um dort zuverlässig gewaltige Mengen eines Fluids in einer Rohrleitung zu steuern. Der Kunde in Asien kann sich auf eine Klappe made in Germany mit langer Lebensdauer mit nahezu reibungsfreiem Öffnen und Schließen ohne mechanisches Losbrechmoment freuen. „Die Klappe wird vor dem Echt-Einsatz in unserem Prüfstand über das industriell übliche Belastungsmoment getestet. Das garantiert höchste Sicherheit, wenn es einmal zu einem überkritischen Prozess kommen sollte", berichtet Marcus Miertz.

Die LEUSCH GmbH hat Ihr Stammwerk mit ca. 90 Mitarbeitenden im niederrheinischen Neuss. LEUSCH fertigt und produziert seit 1974 standardisierte und nach Kundenanforderung angefertigte Armaturen für weltweite industrielle Anwendungen. LEUSCH steht für deutsche Ingenieursarbeit und für die individuelle Fertigung von passgenauen Regel- und Absperrklappen. Herzstück der Produktpalette ist die dreifach exzentrische Klappe LTR 43. Sonderarmaturen mit integriertem Handradgetriebe sowie mit pneumatischem, hydraulischem oder elektrischem Antrieb ergänzen das Portfolio. LEUSCH gehört seit 2003 zur SAMSON-Gruppe mit Stammsitz in Frankfurt a.M. SAMSON steht für das gesamte Spektrum des Messens und Regelns einschließlich modernster integrierter Automationssysteme und ist überall da aktiv, wo Dinge im Fluss sind: Dämpfe, Gase, chemische Substanzen. Klappen von SAMSON LEUSCH zeichnen sich durch hohe Durchflusskapazitäten und Regelgüte aus. www.samsongroup.com

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