Sie wollen Thomas nicht vom Sockel holen, sondern ihm ein modernes Antlitz geben und für die jüngere Generation begreifbar machen: Dr. Martin Kamp und Axel Küppers vom Kempener Lions Club sowie die Künstlerin Edith E. Stefelmanns stellen in wenigen Tagen in der Kempener Promenade um die Altstadt inmitten alten Baumbestands und prächtiger Villen ein bis zu vier Meter hohes Kunstwerk auf, das dem größten Sohn der Stadt gerecht wird.
Gleichzeitig soll - 100 Jahre nach der figürlichen Darstellung des mittelalterlichen Mystikers, der mit seinem Hauptwerk "Nachfolge Christi" in der christlichen Literatur nach der Bibel die entscheidenden Denkanstösse gegeben hat - ein neuer Zugang zu Thomas a Kempis geschaffen werden. Ausgelöst durch den Thomas-Aphorismus "In en Hoeksken met en Boeksken" - In einem stillen Winkel zurückgezogen mit einem Büchlein - hat die Künstlerin Edith E. Stefelmanns eine Installation aus Cortenstahl und Granit geschaffen, die Gedanken wie Entschleunigung, Ruhe, Kontemplation und Nachdenken Raum gew.hrt. "Ich habe mich viel mit Thomas, seinen Schriften, seiner Gedankenwelt und seiner Zeit beschäftigt. Habe mich gefragt: Wie würde Thomas ein solches Kunstwerk heute angehen", beschreibt die Kempenerin ihre Herangehensweise. Also weg vom Figürlichen, hin zum Konkreten. Und das 600 Jahre nach dem Ersterscheinen der "Nachfolge Christi", die der Mönch Thomas wie viele andere seiner Schriften im niederländischen Kloster Agnetenberg bei Zwolle niedergelegt hat. Die Kulturverantwortlichen in der Heimatstadt des Thomas Hemerken (*um 1380 - †1471) sind begeistert von diesem Kunst gewordenen Ideal eines großen Denkers und Kirchenlehrers. Jetzt freut sich die ganze Thomas-Stadt auf das Kunstwerk zu Ehren ihres Namenspatrons.