Mehr Stadt zum Leben: Stadtbad Open 2024 | 23. August bis zum 21. September 2024

Herrenbad im Stadtbad Neusser Straße in Krefeld | Foto: Tom Kurpjuweit

Große Ereignisse müssen entsprechend gewürdigt werden: Ab Mitte August ist der Zutritt ins historische Stadtbad an der Neusser Straße im Rahmen von Veranstaltungen endlich wieder möglich. Gleich vier Wochen feiern die Stadt Krefeld und der Freischwimmer-Verein dieses Ereignis: Vom 23. August bis zum 21. September finden die „Stadtbad Open“ mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm für Groß und Klein statt.  

„Die Wiedereröffnung von Teilen des Stadtbads steht für einen neuen Lebensabschnitt, den wir hier gemeinsam auf dem Areal an der Neusser Straße beginnen“, erklärt Ruth Esser-Rehbein, Projektkoordinatorin der Stadt Krefeld. „In den vergangenen Monaten sind wichtige politische Entscheidungen für das Stadtbad gefallen, gleichzeitig werden aber auch Baufortschritte sichtbar. Wir möchten nun erlebbar machen, wie das Stadtbad zukünftig werden könnte.“ Dazu ist gemeinsam mit vielen Akteuren ein breites Veranstaltungsprogramm entstanden, das unterschiedliche Zielgruppen anspricht. Die Schwerpunkte Kultur, Jugend und Nachbarschaft spielen dabei eine tragende Rolle. „Der Jugendhilfeausschuss und der Kultur- und Denkmalausschuss haben ein Konzept für ein Jugendkulturhaus als Grundlage für die weitere Planung im Stadtbad beschlossen. Nun ist es wichtig, dass die Jugend auch beginnt, sich diesen Ort zu eigen zu machen“, sagt Silke Wintersig, Leiterin der Abteilung Jugend. Dazu findet zum Beispiel ein zweiteiliger „Urban-Sketching-Workshop“ für Jugendliche ab 14 Jahren statt. Angeleitet durch einen Experten erleben die Teilnehmenden am 11. und am 18. September von 17 bis 19 Uhr das Stadtbad über das Sketching auf eine ganz neue Art und Weise. Ein besonderes Highlight für Jugendliche wird außerdem der „Jugend!Tag“, am Samstag, 21. September. Hier gibt es ein breites, kostenfreies Kreativworkshop-Angebot ab zwölf Jahren. Mit dabei ist zum Beispiel Hip-Hop-Weltmeister Majid Kessab. „Spielerisch machen wir auch Dialogangebote zum Thema Jugendkultur im Stadtbad“, erklärt Wintersig weiter. „Partizipation ist hier das große Thema. Wir haben jetzt die Möglichkeit, ein Konzept zu schaffen, das genau zu unserer Zielgruppe passt. Dafür müssen wir die Jugendlichen als Experten nutzen.“  

Während der Wandelgang und der Bädertrakt bei den „Stadtbad-Open“ frei zugänglich sind, sind die weiteren Teile des Bades nur begleitet erlebbar. Der Projektteil der Freischwimmer ist wie gewohnt geöffnet. Der Verein bietet samstags um 10 Uhr und um 11.30 Uhr wieder seine beliebte Baustellenführungen „Bad.Runden“ an. Buchbar über die Webseite https://freischwimmer-krefeld.de/tickets/.
Im Rahmen der Führungen zeigt der Verein Potentiale des Areals und taucht gleichzeitig gemeinsam mit den Teilnehmenden in die Geschichte des Bads ein. Für diejenigen, die besonders interessiert am Denkmalstatus des Bads sind, ergänzt die Stadt Krefeld mit „Denkmal-Führungen“ das Programm.

Der „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September legt hier noch einmal einen besonderen Schwerpunkt. Unter dem Titel „Das alte Stadtbad auf dem Weg zu einer neuen Identität“ tauschen sich unter anderem der Architekt Professor Robert Niess von der Hochschule Düsseldorf und Kunsthistoriker Dr. Sven Kurau vom Landschaftsverband Rheinland gemeinsam mit dem Publikum zum Stadtbad aus. Moderiert wird die Veranstaltung von WDR-Journalistin Anke Bruns.  

Auch im Rahmen des „Stadtbad-Treffs“, der innerhalb der „Stadtbad Open“ zweimal freitags stattfindet, spielt die Frage nach der Zukunft des Bads in lockeren Gesprächen rund um die aktuelle Entwicklung eine Rolle. Die historische Bedeutung des Stadtbads in der Gesamtentwicklung der Stadt Krefeld wird auch in einer Ausstellung deutlich, die das Krefelder Stadtarchiv in den Räumen zeigt. Die Ausstellung zur Krefelder Stadtgeschichte ist immer mittwochs von 12 bis 15 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr zu besichtigen, ebenso die Ausstellung zu allen Planungen für das Stadtbad. Hier befinden sich auch große Beteiligungswände, die die Besucher während der regulären Öffnungszeiten im Rahmen von „Stadtbad-Open“ nutzen können. „Wir gestalten das Stadtbad alle gemeinsam“, betont Esser-Rehbein. Der Besuch kann mit einem Mittagessen im Freibad verbunden werden. Schon jetzt lädt der Freischwimmer-Verein jeden Mittwoch von 12.30 bis 15.30 Uhr zum Mittagessen ein. Immer mittwochs ist außerdem die Kaffeerösterei des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) im Stadtumbaubüro und im neuen Stadtladen mit Eingang an der Neusser Straße zu Besuch. Die inklusive Gruppe wird Kaffee ausschenken und gleichzeitig den selbstgerösteten Kaffee verkaufen. Mehr Informationen dazu gibt es unter www.ponte-kaffee.de.  

Wie gewohnt findet die alljährliche „Bad.Saison“ des Freischwimmer-Vereins, statt. Der „Frei.Tag im Freibad“ und der gemeinsame Samstag als „Mitarbeiten im ehemaligen Freibad“ sind auch im Rahmen des „Stadtbad Open“-Programms ein festes Angebot. Darüber hinaus präsentiert sich der Verein mit besonderen Highlight-Veranstaltungen. Am Sonntag, 1. September, bringt zum zweiten Mal der „Markt der Geschichten“ die schönen Dinge des Lebens aus Krefeld im Stadtbad zusammen. Ob Kunsthandwerk, Design, Lebensmittel oder Kleidung – hier treffen Kreativität und Leidenschaft aufeinander. Besonders freut sich der Verein auf die zwei Live-Hörspiel-Termine am 4. und am 5. September. Gemeinsam mit den Musikern Peter Florian Berndt und Dominik Tremel kommt die Schauspielerin Anke Retzlaff nach Krefeld, um unter dem Titel „Send me up!“ ein außerirdisches Spektakel für alle Generationen zu zeigen. Das Stück eignet sich für Kinder ab acht Jahren – Tickets gibt es, wie für die Führungen, unter https://freischwimmer-krefeld.de/tickets/.  

Ohne Anmeldung kann dagegen das „Poesie-Festival“ am Samstag, 24. August, besucht werden, das das Niederrheinischen Literaturhaus in Kooperation mit den Freischwimmern veranstaltet. Bereits 2022 fand das erste „Poesie im Stadtbad“-Festival statt. Ab 17.30 Uhr präsentieren fünf zeitgenössische Lyriker aus Wuppertal, Köln und Berlin Gedichte aus ihren neuen Büchern. Zwei haben dafür sogar eigene Texte zum Stadtbad und zur Südstadt geschrieben. Grundsätzlich hat das Kulturbüro der Stadt, zu dem auch das Niederrheinische Literaturhaus gehört, einen großen Anteil am Programm der „Stadtbad Open“. Mit der Aufführung des Stücks „Wer war Sophie Scholl“ für Jugendliche und Erwachsene beteiligt sich am Mittwoch, 28. August, auch das Kresch-Theater. Die NS-Dokumentationsstelle ist am 18. September mit der Führung „Und dann haben die Nazis mir das Schwimmen verboten“ mit dabei – auf besondere Art wird eine performative Begegnung mit Erinnerungen von NS-Verfolgten und ihren Erlebnissen im und um das Stadtbad möglich. Auch eine Veranstaltung im Rahmen des Tanzfestivals „Move! – Let´s talk about dance!“ findet in diesem Jahr am 20. September im Stadtbad statt. Die Choreographen Simon Hartmann und Daniel Ernesto Müller sind zu Besuch. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter www.krefeld.de/kartenreservierung notwendig.  

Neben dem Kulturbüro, dem Planungs- und dem Jugendbereich beteiligt sich der Fachbereich Migration und Integration der Stadt Krefeld. Am Sonntag, 25. August, ist Comedian Mushin Omurca mit seinem Programm „Cartoon Kabarett“ im Stadtbad zu Gast. Auch diese Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung unter stadtbad@krefeld.de aber erforderlich. Auf eine vielfältige Beteiligung hofft die Stadt beim „Nachbarschaftsfest“ am Samstag, 14. September. Diese möchte nicht nur über die Umbaupläne informieren, sondern auch die Anregungen aus der Nachbarschaft in die spätere Umgestaltung aufnehmen. Die Vielfalt des Quartiers steht dabei als Potential im Fokus: Es werden Speisen aus aller Welt angeboten. 

Das gesamte Programm von „Stadtbad Open“, zu dem noch weitere Veranstaltungen gehören, stellen die Akteure vor unter https://www.krefeld.de/stadtbadopen 

Eine offizielle Eröffnung des besonderen Festivals findet am Freitag, 23. August, mit der Auftaktveranstaltung „Mehr Stadt zum Leben: Das Neue Stadtbad“ mit dem Bau- und Planungsdezernenten Marcus Beyer und Rachid Jaghou, dem Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, statt. Eine Anmeldung ist über die Volkshochschule möglich. „Das Stadtbad soll sich langfristig zu einem Ort für die gesamte Stadtgesellschaft entwickeln. Bis wir dafür alle notwendigen Planungen und Baumaßnahmen abgeschlossen haben, wird es dauern“, sagt Ruth Esser-Rehbein abschließend. „Umso mehr freue ich mich darüber, dass wir genau dieses Vorhaben nun in den nächsten vier Wochen gemeinsam im großen Stil ausprobieren können. Besonders freue ich mich darüber, dass wir so viele unterschiedliche Akteure dabeihaben.“  

Alle Informationen zur Entwicklung des Stadtbads stellt die Stadt online auf www.krefeld.de/stadtbad zur Verfügung. Nicht nur auf dem Außengelände des Stadtbads werden fortwährend Bauarbeiten und Erschließungsmaßnahmen umgesetzt, auch im Inneren des Gebäudes wurden unter der Leitung des Zentralen Gebäudemanagements unter anderem die Verkehrssicherung und vorbeugende Brandschutzmaßnahmen vorgenommen.

 

Anzeige

Regiopartner