Meister.Werk.NRW 2019

NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser (M.) gratuliert den ausgezeichneten Kempener Handwerksbetrieben mit (von links) Inge Gerlach, Margarethe Poeth, Andreas Amberg, Heinrich Poeth, Klaus Gerlach und Katja Amberg. Fotos: Axel Küppers
NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser (M.) gratuliert den ausgezeichneten Kempener Handwerksbetrieben mit (von links) Inge Gerlach, Margarethe Poeth, Andreas Amberg, Heinrich Poeth, Klaus Gerlach und Katja Amberg. Fotos: Axel Küppers

Gleich drei Kempener Handwerksbetriebe sind bei der Meister.Werk.NRW ausgezeichnet worden. Im Düsseldorfer Maxhaus nahmen Andreas Amberg, Klaus Gerlach und Heinrich Poeth von NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser ihre Urkunden entgegen.

Das Land ehrt jährlich die besten kleineren und mittleren Handwerksbetriebe im Lebensmittelbereich und unterstützt deren Bemühen um Qualität, gute Ausbildung und Nähe zum Kunden. Genau diese Kriterien waren ausschlaggebend, dass mit den Konditormeistern Amberg und Poeth sowie Metzgermeister Gerlach drei leistungsfähige Betriebe aus der Thomasstadt geehrt wurden, die bereits seit Generationen für „ehrliches Handwerk“ und „Liebe zum Lebensmittel“ stehen, wie die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz es formulierte. 

Klaus Gerlach wurde dabei die Ehre zuteil, vor den knapp 100 Handwerksbetrieben aus allen Teilen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes und geladenen Ehrengästen ans Mikro zu treten und sich im Namen seiner Fleischerzunft und der Innungen für die Unterstützung von NRW und angeschlossenen Verbänden zu bedanken. Der 58-Jährige, der vor exakt 30 Jahren die Metzgerei von seinen Eltern Kurt und Tilli übernommen hat, legte aber auch den Finger in Wunden. Das vielzitierte Metzgersterben käme nicht von ungefähr, so Gerlach. Und in der heutigen Zeit sei es kaum noch möglich, geeigneten Nachwuchs zu finden oder die nächste Generation für das Handwerk zu begeistern. „Sie können deshalb ruhig noch ein Schüppchen drauflegen bei der Unterstützung“, sagte Gerlach mit Blick auf die Ministerin. Applaus aus der Runde aus Bäckern, Konditoren, Fleischern und Brauern. 

Insbesondere wegen seiner Anstrengungen, junge Menschen an den „faszinierenden Beruf des Bäckers oder Konditors“ heranzuführen, ist Heinrich Poeth erneut zur Handwerks-Elite in die Landeshauptstadt eingeladen worden. Dabei geht der 53-Jährige ungewöhnliche Wege und nutzt die Sozialen Netzwerke: Seine Konditorin Lara Theisen bewirbt sich zurzeit für den Handwerkskalender Germany‘s Power People 2020. „Bitte auf der entsprechenden Seite für Lara voten“, wirbt der St. Huberter um Clicks für seinen Nachwuchs. Das Backen war indes schon lange vor dem Internet die Leidenschaft von Poeth. Seit 400 Jahren und elf Generationen steht der Betrieb für solides Backhandwerk. Poeth beschäftigt heute 30 Mitarbeiter und bedient die drei Säulen Bäckerei, Konditorei und Café. Genau hierfür steht auch Andreas Amberg. 

Der 44-Jährige, dessen Ehefrau Katja ebenfalls Konditormeisterin ist, stellt seit fast zwei Jahrzehnten regelmäßig die prüfungsbesten Lehrlinge der Handwerkskammer Krefeld. Neben dem Stammsitz, dem Café am Ring am Peterturm, betreibt Amberg am anderen Ende der Altstadt eine Confiserie. Amberg steht in zweiter Generation seit mehr als 40 Jahren für ausgeprägte und phantasievolle Kempener Back- und Konditor-Tradition. Dass das Wort Tradition keine leere Hülse für den gebürtigen Kempener ist, zeigt die Thomas-Praline, die Andreas Amberg vor zwölf Jahren mit der benachbarten Destillerie Goertsches entwickelt hat. Der mittelalterliche Mystiker Thomas a Kempis ist der größte Sohn der Stadt Kempen und wurde berühmt durch sein Hauptwerk „Nachfolge Christi“. (AKü)

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