Moers Festival 2023

Im großen Synapsenraum zwischen MUT und DEMUT

Das moers festival startet in die 52. Runde und lädt Musikliebhaber*innen vom 26. bis 29. Mai 2023 zu einer viertägigen Reise durch die unkonventionellen Seiten des Jazz, der improvisierten Musik und weiteren musikalischen Husarenritten ein.

Über Pfingsten können Besucher*innen auf drei Hauptbühnen in der Stadt Moers einen Trip durch den großen Synapsenraum zwischen Mut und Demut unternehmen. Unter der künstlerischen Leitung von Tim Isfort präsentiert das Festival ein vielfältiges Programm, das um die Schlagworte AUFBRUCH, ?AFRIKA, KYLWIRIA, WERT, BEFREIUNG konzipiert ist. über 200 Künstler*innen aus 22 Nationen treten in Moers auf.

AUFBRUCH

Wie immer hat moers den Anspruch, ein Seismograph für neue wegweisende Entwicklungen zu sein. Unerhörte Musik, wagemutige Klänge, starke Haltungen und berührende Klänge unterstreichen die internationale Bedeutung des moers festivals. Exemplarisch seien hier eddy kwon + SUN HAN GUILD (US), Selventher (DK) oder Neptunian Maximalism (BE) genannt.

?AFRIKA

Allein die Reduktion der vielschichtigen und reichen Musikkulturen des afrikanischen Kontinents auf den Stereotyp „Afrika“ fordert uns als Verantwortliche des moers festivals heraus. Mit ?AFRIKA legen wir künftig einen jährlichen Schwerpunkt auf wechselnde Länder. In diesem Jahr liegt der Fokus auf äquatorialguinea, aus dem u. a. die Stimme Nelida Karrs herausragt. Zudem kommen Künstler*innen aus dem Senegal und Burkina Faso in diesem Jahr nach Moers.

KYLWIRIA

Außerdem zelebriert das moers festival den 100. Geburtstag des legendären ungarischen Komponisten György Ligeti (*28. Mai 1923) mit einem ausgewachsenen Schwerpunkt, der seine prägenden Klangwelten und Kompositionen würdigt. MUSIC FROM KYLWIRIA ist eine international besetzte Auftragskomposition des moers festivals, Ligetis Sohn Lukas Ligeti kommt gleich mit drei Formationen und auch der Nachfolger des Jugendprojektes moerster class, le petit macabre, beschäftigt sich in Anlehnung an Ligetis Oper Le Grand Macabre mit dem Jahrhundertkomponisten.

WERT

Wie wichtig ist uns ein Lieblingssong? Welchen (Stellen-)Wert haben Kunst und Kultur? Was ist der Wert von Musik und Kultur für eine Gesellschaft, für die Menschheit? Das moers festival diskutiert um diese essenzielle(n) Frage(n) und präsentiert eine Reihe von Künstler*innen, die sich mit dieser Frage auseinandersetzen, darunter vier Weggefährt*innen des legendären Miles Davis (Kenny Garrett, Billy Hart, Gary Bartz und Marilyn Mazur), der Brite Gary Bryars und Urgestein Günter Baby Sommer, der dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert.

BEFREIUNG

Schon 1972 stand moers für Befreiung. Auch heute geht es darum, sich Klischees zu entledigen, sich freizuspielen und genauso dringend wie damals politisch Bezug zu nehmen. Dafür braucht es Mut. Diesen haben das iranische Tember Ensemble, das Trio Kruglov – Kozhevnikova – Yudanov und die ihre Botschaft laut in die Welt schreienden Deli Girls oder Pharmakon.

Neben weiteren außergewöhnlichen musikalischen Programmpunkten wie dem Stummfilmkonzert des Organisten Wolfgang Seifen (Das Cabinet des Dr. Caligari), Eve Rissers Red Desert Orchestra, den traditionellen moers sessions, diversen moersify- Guerilla-Konzerten und fahrenden Freejazz-E-Mobilen oder der unkuratierten Bühne ANNEX, gehören das Festivaldorf sowie mittlerweile Workshops, Vorträge und discussions zum moers festival. Zu Ligetis 100. Geburtstag am 28. Mai diskutieren unter anderem Staatsministerin Claudia Roth, Anke Fischer (Elbphilharmonie) und weitere interessante Gästen zum Thema Teilhabe.

Neben den Spielorten auf dem Festivalgelände und in der Moerser Innenstadt wird das 2022 entstandene hybride Format @thesametime fortgeführt: Dabei treten Musiker*innen gleichzeitig auf zwei Bühnen auf und spielen miteinander, während das Publikum vor Ort nur das hört, was es auch sieht. Die beiden Konzertteile werden anschließend zusammengeschnitten und können einige Stunden später in der virtuellen Realität des moerslandsVR als Ganzes erlebt werden.

Weitere Infos (und Tickets!) gibt es auch unter
www.moers-festival.de

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