Am 10. September öffnen in ganz Deutschland rund 7.500 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten ihre Türen. Das teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Bonn als bundesweite Koordinatorin der Aktion mit. In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Macht und Pracht". Das Motto bezieht sich auf Denkmale, die weltliche und religiöse Machtverhältnisse abbilden: prächtige Schlösser, mächtige Kirchen, Patrizierhäuser mit aufwendigem Bauschmuck oder große historische Fabrikhallen. Es öffnen aber auch Denkmale ihre Türen, an denen sich Machtmissbrauch erklären lässt und solche, die an die Armut und Ohnmacht ihrer Zeit und Bewohner erinnern.
Auch bei uns am Niederrhein bieten sich an diesem Tag zahlreiche wunderbare Gelegenheiten einmal einen Blick in und hinter die Kulissen von Bauwerken zu werfen, die man vielleicht schon ganz lange kennt, aber eigentlich nicht viel über sie weiß. Eine tolle Möglichkeit für einen Perspektivwechsel und so manches Objekt mit einem ganz neuen Blick wahrzunehmen.
Ein kleiner Vorgeschmack
Krefeld, hier öffnet nur für den 10.09.2017 von 10-18 Uhr das ehemalige Produktionsgebäude der Vereinigten Seidenwebereien AG seine Pforten. Führung ist im 12 Uhr. Die VerSeidAG wurde 1920 von den Krefelder Textilfabrikanten Hermann Lange und Josef Esters gegründet. Als Architekt wurde Mies van der Rohe gewonnen, der 1927-30 bereits die Wohnhäuser von Lange und Esters entworfen hatte. Von ihm stammen das sog. HE-Gebäude (1931) und die Färberei. Es sind die einzigen Produktionsgebäude, die Mies van der Rohe je errichtet hat. Heute Mies van der Rohe Business-Park. Ebenfalls in Krefeld und mit von der Partie ist das Haus der Seidenkultur: Die historische ehemalige Paramenten-Weberei Hubert Gotzes wurde um 1868 erbaut. Im historischen Websaal sind sechs authentische und betriebsbereite Jacquard-Handwebstühle ehalten, mit denen bis Ende der 1980er-Jahre Paramente hergestellt wurden. Eine bauliche Erweiterung erfolgte 1903, eine Restaurierung 2013. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Geöffnet von 10-17 Uhr, Führungen finden ab 11.30 Uhr stündlich statt.
In Düsseldorf versteht sich der Malkasten seit 1848 – ganz im Sinne seiner Statuten – als gesellige Vereinigung die Künstlern sowie auch Personen, die keinen Beruf der bildenden Kunst ausüben, offensteht. Die Verbindung von Haus und Park als Veranstaltungsort ermöglicht es dem Verein, die seit seiner Gründung gepflegten Unterhaltungs- und Festformen in charakteristischer Weise weiterzuentwickeln. Das Jacobi-Haus ist ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Öffnungszeiten am 10.09.2017 von 11-16 Uhr, Führungen 12, 14 und 15 Uhr. Ein weiteres Kleinod in Düsseldorf ist das Ratinger Tor 1, Haus des Brauchtums. Torhäuser am westlichen Ende der Maximilian-Weyhe-Allee als dorischer Tempel 1811-15 nach Plänen von Adolf von Vagedes errichtet. Vorbild für Schinkels Neue Wache in Berlin und Klenzes Propyläen in München. Südlicher Teil des Ratinger Tors im II. Weltkrieg durch Bomben schwer beschädigt. Nördliches Torhaus 1984 mit Hilfe des Heimatvereins Düsseldorfer Jonges e.V. renoviert, heute Haus des Brauchtums. Für den 10.09.2017 öffnet das Haus des Brauchtums seine Pforten von 11-16 Uhr. Führungen ab 11.30 Uhr halbstündlich.
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Alle Denkmäler hier einzeln aufzuzählen sprengt leider den Rahmen, aber das aktuelle bundesweite Programm ist ab sofort unter <link http: www.tag-des-offenen-denkmals.de>www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden. Dort kann man sich alle teilnehmenden Denkmale einer Region anzeigen lassen, nach Denkmalkategorien suchen und über einen Merkzettel persönliche Denkmaltouren zusammenstellen. Die mobile Nutzung vor Ort ermöglicht eine kostenfreie App.
Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an dem Ereignis. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals in Deutschland. Der große Erfolg des Tags des offenen Denkmals wird getragen vom partnerschaftlichen Miteinander der lokalen und regionalen Veranstalter wie Vereinen und Ehrenamtlichen, Kirchengemeinden, Denkmalbesitzern, Denkmalnutzern und Denkmalbehörden. Der Tag des offenen Denkmals ist eine eingetragene Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.