Bei Fachkräften einen Namen machen

Konfitüren-Hersteller MÜHLHÄUSER


Text: Jost Esser | NiederRhein Edition 02/2015 | Bilder: MÜHLHÄUSER

Es gibt Branchen, die gelten gewissermaßen von Natur aus als krisenfest. Die Lebensmittelindustrie ist so eine davon – gegessen wird schließlich immer, könnte man meinen. Darüber hinaus ist sie einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige Deutschlands: Rund 6.000 Betriebe setzen mit mehr als einer halben Million Beschäftigter jedes Jahr rund 130 Milliarden Euro um. Doch obwohl das Geschäft mit der Ernährung sichere Arbeitsplätze, interessante Jobs, gute Bezahlung und zahlreiche Perspektiven bietet, ist die Besetzung offener Stelle auch in der Lebensmittelindustrie kein Selbstläufer mehr. Vom Fachkräftemangel hierzulande können inzwischen auch Unternehmen ein Lied singen, die auf der Suche nach Lebensmitteltechnikern oder Oecothrophologen sind. Und wenn man am Standort Niederrhein mit Wirtschaftszentren vom Schlage Düsseldorfs konkurrieren muss, erleichtert das die Aufgabe auch nicht unbedingt. Wie man sich trotzdem als attraktiver Arbeitgeber präsentieren kann, und welche Maßnahmen bei Nachwuchsförderung und Recruiting Wirkung zeigen, demonstriert der Mönchengladbacher Konfitüren-Hersteller MÜHLHÄUSER.

 

Profilierung und Qualifizierung

Obgleich ein Traditionsunternehmen mit mehr als einhundertjähriger Firmengeschichte, zählt MÜHLHÄUSER am Niederrhein zu den Newcomern: Erst 2008 wurden der Hauptsitz und ein Großteil der Produktion nach Mönchengladbach verlagert. Kultstatus genießt die Marke zudem vor allem im Osten der Republik. Auf der Suche nach Mitarbeitern verfolgt der fruchtverarbeitende Betrieb deshalb eine zweigleisige Strategie:
„Profilierung und Qualifizierung“ heißt unsere Devise, erklärt MÜHLHÄUSER-Geschäftsführer Berthold Cremer. „Mit der klassischen Annonce im Stellenmarkt einer überregionalen Tageszeitung ist es heute einfach nicht mehr getan.“ Beim Thema Profilierung ist echte Graswurzelarbeit gefragt. Es gilt, sich als Unternehmen am Niederrhein und in der Wahrnehmung der Menschen einen Namen zu machen. Das Mittel zum Zweck: ein klares Standortbekenntnis. Zusammen mit der Rheinischen Post hat man in diesem Sommer deshalb schon zum zweiten Mal Mönchengladbachs beste selbstgemachte Erdbeermarmelade gesucht – ein Rezeptwettbewerb, an dessen Ende 20.000 Gläser der Gewinner-Marmelade von MÜHLHÄUSER produziert und über EDEKA vertrieben wurden. Das schafft Öffentlichkeit. Wie selbstverständlich ist das Unternehmen dann auch im Mönchengladbacher Straßenkarneval aktiv. Mit eigenem Festwagen und praktisch der gesamten Belegschaft. Kamelle dürfte die wohl sympathischste Art sein, seine Produktproben unters Volk zu bringen.

Sponsor von Borussia Mönchengladbach

Der größte Coup um die Gunst der Aufmerksamkeit ist MÜHLHÄUSER aber auf dem grünen Rasen gelungen: Seit der Saison 2014/15 ist man Business-Partner von Borussia Mönchengladbach. Vor jedem Bundesliga-Heimspiel sowie in den Halbzeitpausen ziert ein überdimensionales Markenemblem den Mittelkreis im Borussia Park. Das kommt bei den mehr als 50.000 Fans im Stadion natürlich gut an. Und steigert die Markenbekanntheit nachhaltig. Den Fohlen jedenfalls scheint die Kooperation bestens zu bekommen. Mit Platz 3 und der direkten Champions League-Qualifikation beendete die Elf vom Niederrhein die abgelaufene Saison so erfolgreich wie zuletzt in den glorreichen Siebzigern.

Ausbildungsbetrieb und Stipendiengeber

Mit der Imagearbeit ist es aber natürlich nicht getan. Die Präsenz auf Jobmessen, wie dem Düsseldorfer Karrieretag, gehört zum Pflichtprogramm im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte. Gerne öffnet MÜHLHÄUSER auch seine Werkstore, um Interessierte einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen und Unternehmenssparten wie Arbeitsplätze möglichst authentisch zu präsentieren. Schon seit Jahren lädt man Neugierige zur „Langen Nacht der Industrie“ ein. Und auch beim Girls Day hat man schon mitgemacht. Schließlich sollen sich bereits Schüler für MÜHLHÄUSER begeistern und in Praktika erste Einblicke in die Lebensmittelbranche gewinnen können. Wer Feuer gefangen hat, findet in der Neuwerker Boettgerstraße auch gleich den richtigen Ausbildungsbetrieb. Die auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragte Fachkraft für Lebensmitteltechnik kann man hier genauso erlernen wie den Groß- und Außenhandelskaufmann. Stimmen die Leistungen, sind die Übernahmeaussichten überdurchschnittlich. Schlägt das Herz aber für ein Studium, obwohl der Kopf zur klassischen Lehre rät, ist man bei MÜHLHÄUSER ebenfalls an der richtigen Adresse. Denn die kaufmännische Berufsausbildung lässt sich hier ebenso im Rahmen eines dualen Studiums der Betriebswirtschaftslehre absolvieren. Die Voraussetzungen dafür schafft MÜHLHÄUSER durch eine enge Kooperation mit der Hochschule Niederrhein. Diese erstreckt sich auch auf den Fachbereich Oecothrophologie. An gleich zwei Stipendien für besonders begabte Nachwuchskräfte, das eine in der ernährungs- das andere in der wirtschaftswissenschaftlichen Sparte, ist MÜHLHÄUSER beteiligt. Gegenstand der Förderung ist auch ein Praxissemester im Betrieb, das gleichzeitig die Möglichkeit beinhaltet, seine Abschlussarbeit über ein unternehmensspezifisches Thema zu verfassen. Natürlich mit bestmöglicher Unterstützung von MÜHLHÄUSER. „Für uns ist das ein wichtiges Instrument des Know-how-Transfers“, weiß Berthold Cremer.

Vielfach ausgezeichneter Arbeitgeber

Die Entscheidung für MÜHLHÄUSER als Arbeitgeber ist am Ende aber nicht immer nur eine Entscheidung für eine interessante Tätigkeit oder ein gutes Gehalt. Oft sind es die „weichen Faktoren“ wie das gute Betriebsklima oder der hohe Grad an Eigenverantwortung, der im Betrieb gelebt wird, die den Ausschlag geben. Letzterer ist sogar in den Unternehmensleitlinien festgeschrieben – als einer von vielen Punkten, in denen sich das Wertebewusstsein des Konfitüren-Herstellers manifestiert. Zertifizierte Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility gehören zum Beispiel auch dazu. Das Landwirtschaftsministerium NRW, aber auch der Rhein-Kreis Neuss haben das bereits gewürdigt. Sie alle haben MÜHLHÄUSER in den letzten Jahren mit renommierten Wirtschaftspreisen ausgezeichnet. Nicht zuletzt für seine Rolle als vorbildlicher Arbeitgeber.


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