18. NIEDERRHEIN MUSIKFESTIVAL 2022 – Wortklang: Musik und Poesie im Dialog

14. August bis 22.Oktober 2022

Faya Ensemble. Foto: Catarina Vasconcelos
Schauspieler Jürgen Hartmann. Foto: Chistian Hartmann
SingerPur. Foto: Anna-Lena Ebert
Tenor Tilman Lichdi & Gitarrist Klaus Jäckle. Foto: Dominik Rau
Flötistin Anette Maiburg. Foto: Harry Vorsteher
Foto: Ira Weinrauch
Maisburg Ensemble. Foto: Harry Vorsteher

Das 18. Niederrhein Musikfestival lädt Sie zu einer musikalischen Weltreise ein. Vom 14. August bis zum 22. Oktober 2022 geht es auf den Balkan, nach Frankreich, Portugal und nach Peru. Mit Singer pur können Sie dann in den Vorderen Orient und den Fernen Osten, nach Afrika und Indien und durch Europa reisen: »Der Geist weht, wo er will« lautet das Motto des renommierten a capella-Ensembles, das in seinem Programm Geistlich-Geistiges aus aller Welt verbindet und so seinen Beitrag zu der immer wieder faszinierenden Begegnung der Kulturen und Genres leistet, für die das Niederrhein Musikfestival seit beinahe 20 Jahren steht.

Zum Auftakt am 14. August 2022 auf Rittergut Birkhof geht es musikalisch auf den Balkan. Hier findet sich ein pulsierender Schmelztiegel, in dem eine der spannendsten Musikkulturen unseres Kontinents entstand. Zu den Einflüssen der verschiedenen Volksgruppen, Sprachen und Religionen, die den Raum geprägt haben, kommt die legendäre Musikalität der Roma. Dieser vielfältige Musikkosmos voller Leidenschaft und rhythmischer Ausgelassenheit inspirierte klassische Komponisten wie Sarasate oder Monti zu ihren „Zigeunerweisen“ und Czardas-Fantasien. Im Dialog mit authentischen Balkanklängen zeigt sich, dass ihre Hommagen bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.

Ein betörendes »Plaisir d‘Amour« erwartet das Publikum am 21. August unter dem freien Himmel des Schlosses Dyck, wenn sich die Künstler und Künstlerinnen des Niederrhein Musikfestivals in die Poesie und Eleganz der französischen Lebensart einfühlen. Der Gitarrist Klaus Jäckle hat eigens für dieses Konzert die Werke arrangiert, der er im Zusammenspiel mit der Flötistin Anette Maiburg und der Kastagnetten-Virtuosin Friederike von Krosigk in Form einer mitreißenden Zeitreise aufführen wird – von den barocken Meistern François Couperin und Jean-Philippe Rameau über Gabriel Fauré und Claude Debussy bis hin zu den unverwechselbaren Chansons, die bei unseren westlichen Nachbarn eine ganz besondere Blüte erlebt haben. Die Tänzerin Norma Magalhães verleiht diesen Klängen, die überdies durch poetische Beiträge von Paul Verlaine, Stéphane Mallarmé und Georg Sand erweitert werden, mit der Choreographie von Martin Chaix ein vollends unwiderstehliches Gesicht.

Die drei jungen Damen des portugiesischen Ensembles Faya werden am 28. August im Innenhof des Schosses Dyck mit Gesang und einer Vielzahl an Instrumenten darstellen, wie sie in dem Schmelztiegel Lissabon eine neue Heimat gefunden haben: »Lusoriental Swing from Lisbon« heißt ihr Programm, in dem sich Vocal-Swing und orientalische Elemente mit französischem Chanson und brasilianischem Groove mischen und der Batuko von der kapverdischen Insel Santiago sich eigentümlicherweise sogar mit der Polyphonie des Barock aufs Beste versteht.

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Nach dem großen Erfolg des Jahres 2020 bietet der Kaarster Tuppenhof den Künstlern des Niederrhein Musikfestivals am 3. September erneut die Möglichkeit zu einem ebenso mitreißenden wie instruktiven Streifzug durch die musikalische Szenerie der Andenrepublik Peru. Den Ausgangspunkt der Wanderung bilden die staunenswerten Arbeiten des legendären Bischofs Baltasar Jaime Martínez Compañón (1737-1797), der sich tatsächlich für die Kultur seines überseeischen Bistums so sehr interessierte, daß er unter anderem die dortige Musik in einem Codex festhielt. Rund zweieinhalb Jahrhunderte später stellt sich die Szene als eine komplexe Synthese aus europäischen Harmonien, einheimischer Melodik, afrikanischer Rhythmik, aus peruanischer »Música Criolla« und modernen Kompositionen dar, die – angereichert durch Gedichte des Lyrikers César Vallejo (1892-1938) und auf bezaubernde Weise durch die Tänzerin Kathy Molina interpretiert – wieder einmal ohne jeden Zweifel beweist, dass sich bis in die Gegenwart hinein noch jeder »genius loci« seine eigenen künstlerischen Ausdrucksformen bildet.

Zum diesjährigen 18. Niederrhein Musikfestival hat das renommierte a capella-Ensemble Singer pur ein gewissermaßen grenzenloses Programm mitgebracht, das unter dem Titel »Der Geist weht, wo er will« an einem geradezu idealen Aufführungsort stattfinden wird: Zwar ist letztlich jede künstlerische Äußerung auf die eine oder andere Weise vom Geist dessen erfüllt, der sie geschaffen hat; mit dem Geist aber, der am 11. September den kleinen, feinen Raum der Kirche Wickrathberg in Mönchengladbach durchweht, ist jenes unerklärliche Urphänomen gemeint, das die Welt im Innersten zusammenhält.

In der intimen Nettetaler Stammenmühle inszenieren der Gitarrist Klaus Jäckle und der Tenor Tilman Lichdi am 25. September ein Drama »en miniature«: Franz Schuberts Winterreise auf sechs Saiten will nur auf den ersten Blick den Intentionen des Komponisten widersprechen – tatsächlich war es zu seinen Lebzeiten durchaus üblich, Lieder für Singstimme und Klavier auch auf der Gitarre zu begleiten, wenn es an einem gehörigen Tasteninstrumente gebrach oder einen unter freiem Himmel die Lust anwandelte, sich an schönem Kunstliedgut zu erfreuen. Historisch also legitimiert, bringt der eindringliche Dialog der beiden Musiker mancherlei Schattierungen hervor, die der ohnehin ergreifenden Erscheinung dieses Zyklus eine noch größere Innigkeit mitteilen.

Zum Abschluss des Niederrhein Musikfestivals hat die künstlerische Leiterin Anette Maiburg gleich zwei neue Spielstätten ausgewählt: die traditionsreiche Festhalle Viersen und die evangelische Neanderkirche in der Düsseldorfer Altstadt. Auf dem Programm stehen die »Metamorphosen«, deren Premiere 2021 in der Langen Foundation begeisterte und die inzwischen auch auf einer vielbeachteten CD erschienen sind: Wie in dem großen Werk des römischen Dichters Ovid eine Nymphe in Schilf verwandelt wird, aus dem sich der Hirtengott Pan seine gleichnamige Flöte schneidet, so verwandeln die musikalischen »Metamorphosen« verschiedene bekannte Kompositionen der Klassik wie von Zauberhand in improvisatorisch anmutende Stücke, in denen außereuropäische Elemente und Einflüsse des Jazz wie von selbst ihr »Biotop« finden. Man muss das gehört haben, um es glauben zu können ... die internationale Kritik hat es gehört und für sehr gut befunden. Die CD wurde soeben für den Opus Klassik nominiert!

Zu jedem Niederrhein Musikfestival gehören die Werkstattkonzerte und Schüler-Workshops: Geplant sind mehrere interkulturelle Workshop-Formate unter dem Motto »Songs around the world« in Kooperation mit Schulen im Rhein-Kreis Neuss. Die Werkstattkonzerte gestatten dem Publikum tiefere Einblicke in die Arbeit der Künstler und die gemeinsame Gestaltung der »Endfassungen«, die bislang noch immer zu wahren Beifallsstürmen hingerissen und das Festival in gut anderthalb Jahrzehnten zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Kulturszene gemacht haben.

Alle Termine auf einen Blick

Sa., 13.08.2022, 16-17 Uhr | Haus Katz Jüchen | Werkstattkonzert (Eintritt frei)
So., 14.08.2022, 16 Uhr | Rittergut Birkhof | Korschenbroich
Balkan Dreams

Sa., 20.08.2022, 16-17 Uhr | Haus Katz Jüchen | Werkstattkonzert (Eintritt frei)
So., 21.08.2022, 16 Uhr | Schloss Dyck, Jüchen (open air) | Konzert
Plaisir d‘Amour – Musik, Poesie und Tanz aus Frankreich

So., 28.08.2022, 16 Uhr | Schloss Dyck, Jüchen (open air)
Lusoriental – Sounds from Lisbon

Fr., 02.09.2022, 15-16 Uhr  | Tuppenhof Kaarst | Werkstattkonzert (Eintritt frei)
Sa., 03.09.2022, 16 Uhr   | Tuppenhof Kaarst, Open Air im Bauerngarten | Konzert
Ritmos andinos – Musik und Tanz aus Peru | Auf den Spuren von Jaime Martínez Compañón

So., 11.09.2022, 16 Uhr | Kirche Wickrathberg, Mönchengladbach
Singer Pur: Der Geist weht, wo er will| Geisterfüllte Vokalmusik aus verschiedenen Kulturen

So., 25.09.2022, 16 Uhr  | Stammenmühle Nettetal
Fremd bin ich eingezogen… Die Winterreise auf sechs Saiten mit Tilman Lichdi (Tenor) und Klaus Jäckle (Gitarre)

Do., 20.10.2022, 18-19 Uhr | Haus Katz Jüchen | Werkstattkonzert (Eintritt frei)
Fr., 21.10.2022, 20 Uhr | Festhalle Viersen
Sa., 22.10.2022, 19 Uhr | Neanderkirche Düsseldorf
Metamorphosen – Verwandlung in Wort und Klang

Karten

Kartenvorverkauf 
durch west:ticket.de bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, online und telefonisch 0211-27 4000.

Karten für den Tuppenhof 
nur über Frau Rottländer, Tel: 02131-989533 oder rottlaender@tuppenhof.de

Karten für die Festhalle Viersen
Ticketing der Stadt Viersen, Heimbachstraße 12, 41747 Viersen
(Di. – Fr.: 8.30 bis 12.30 Uhr, Do. zusätzlich 14.00 - 18.00 Uhr)
Tel.: 02162-101-466/468
E- Mail: kartenvorverkauf@viersen.de

Veranstaltungsorte

Haus Katz, Alleestraße 1, 41363 Jüchen
Kirche Wickrathberg, Berger Dorfstraße 53, 41189 Mönchengladbach
Langen Foundation, Raketenstation, Hombroich 1, 41472 Neuss
Robert Schumann Saal, Kulturzentrum Ehrenhof, Ehrenhof 4 5, 40479 Düsseldorf
Schloss Dyck, Klosterstraße, 41363 Jüchen Damm
Stammenmühle, Büschen 1, 41334 Nettetal
Tuppenhof, Rottes 27, 41564 Kaarst

Weitere Informationen
 www.niederrhein-musikfestival.de 

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