„Wir sind froh, dass wir ein analoges Angebot machen können“, sagt Dr. Gabriele König, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld. Zu den beiden Lesungen in Krefeld kommen Michael Roes und Hagar Peeters. Die neue Niederrheinische Literaturpreisträgerin der Stadt Krefeld, Ulla Lenze, wird in Neuss vorlesen, in der Partnerstadt Venlo Autor Jan Costin Wagner. Die Eintrittskarten können ab sofort online gekauft und in einzelnen Städten telefonisch reserviert werden – in Krefeld nur online.
Der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preisträger 2020, Michael Roes, wird im Golf- und Country Club an der Elfrather Mühle am Donnerstag, 6. August, um 20 Uhr sein Buch „Melancholie des Reisens“ vorstellen. „Er ist nicht an klassische Reiseziele gereist. Er will sich in anderen Kulturen erfahren. Er setzt sich hin und beobachtet“, so Mediotheksleiterin Evelyn Buchholtz, Organisatorin des Literarischen Sommers in Krefeld. Mehrjährige Aufenthalte im Jemen, in Israel, Afghanistan, Algerien und Mali bilden den Hintergrund für viele seiner Bücher, Essays, Theaterstücke, Radiofeatures und Filme, so auch für „Melancholie des Reisens“. Reisen ist für Roes Leidenschaft, Lebensform und Geisteshaltung. Mit diesem Band gewährt der Autor, Jahrgang 1960, nicht nur Einblick in die Entstehung seiner Werke und seine Beobachtungen in der Fremde, sondern auch und vor allem in die Wahrnehmung des Autors von sich selbst als Reisendem und Fremdem. Für diese Veranstaltung stehen 60 Sitzplätze zur Verfügung.
Hagar Peeters, Jahrgang 1972, studierte im niederländischen Utrecht Kulturgeschichte und Literaturwissenschaften. Sie lebt heute in Amsterdam. Neben journalistischen Arbeiten veröffentlichte sie seit 1999 mehrere Gedichtbände. In der Krefelder Fabrik Heeder an der Virchowstraße 130 wird ihr Buch „Malva“ am Donnerstag, 13. August, um 20 Uhr vorgestellt – aus dem Niederländischen übersetzt von Arne Braun, die deutschen Textpassagen wird die Kresch- Theaterintendantin Isolde Wabra für die Lyrikerin lesen. Zum Buch: Malva ist die behinderte und später aus seinem Leben verbannte Tochter von Pablo Nerudas, dem chilenischen Dichter und Schriftsteller, der sich vor allem gegen den Faschismus in seinem Heimatland und in Spanien einsetzte. 1971 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Die reale Malva wurde in den Niederlanden beerdigt. Hagar Peeters erfuhr von ihrer Biographie und machte sie zur Protagonistin ihrer fiktiven Geschichte, in der Malva in einer „Zwischenwelt“ lebt, in der sie auch verstorbene Kinder von Schriftstellern kennenlernt. Für diese Veranstaltung stehen 35 Sitzplätze zur Verfügung.
Die Schriftstellerin Ulla Lenzewird mit demNiederrheinischen Literaturpreis der Stadt Krefeld 2020 ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird voraussichtlich am 6. September an die gebürtige Mönchengladbacherin, Jahrgang 1973, in Krefeld verliehen. Eine Lesung wird es am Montag, 7. September, in der Mediothek geben. Zuvor liest sie am Mittwoch, 12. August, um 19.30 Uhr im Programm des Literarischen Sommers in der Stadtbibliothek Neuss aus ihrem Buch „Der Empfänger“: New York, in den dreißiger Jahren. Der rheinländische Auswanderer Josef Klein ist Amateurfunker. Dadurch zieht er die Aufmerksamkeit von Nazi-Spionen und dem FBI auf sich und wird unfreiwillig zu einem Doppelagenten. Zurück in Neuss nach Kriegsende hat er alles verloren – vor allem seinen Traum von einem Leben in Freiheit.
In Krefelds Partnerstadt Venlo wird der deutsche Autor Jan Costin Wagner am Dienstag, 8. September, um 15 Uhr in der Bibliothek, Begijnengang 2, sein Buch „Sommer bei Nacht“ vorstellen: Die Ermittler Ben Neven und Christian Sandner werden zu einem neuen Fall gerufen: Der fünfjährige Jannis ist verschwunden. Zeugen erinnern sich, dass ein Mann den Jungen während des Flohmarkts in der Grundschule angesprochen hat. Die Ermittlungen beginnen und schnell stößt die Polizei auf Verbindungen zu einem weiteren vermissten Jungen. Jan Costin Wagner begleitet seine Lesung am Klavier.
21. Literarischer Sommer 2020: Programm, Tickets und mehr
Corona-bedingt kann es jederzeit zu Änderungen kommen. Interessierte werden gebeten, sich auf der Website www.literarischer-sommer.eu über die aktuellen Programmänderungen zu informieren, da es täglich zu Änderungen kommen kann. Für die Veranstaltungen gelten die aktuellen Sicherheits- und Hygienevorgaben. Besucher sind verpflichtet, bis zum Platz eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Die Einzelkarte zu den Lesungen des Literarischen Sommers kostet zehn, ermäßigt acht Euro zuzüglich Vorverkaufs-Gebühr. Festivalkarten werden nicht angeboten. Bei den Krefelder Lesungen wird es keine Abendkasse geben, ein Einlass ohne Buchung ist nicht möglich. Die Eintrittskarten können ab sofort online gekauft und in einzelnen Städten telefonisch reserviert werden – in Krefeld nur online unter www.literarischer-sommer.eu.