„Mensch sein“ – 17. Rheydter Kunsttage im Alten Bahnhof Geneicken
Der Alte Bahnhof Geneicken in Mönchengladbach wird Anfang September erneut zum Treffpunkt für Kunst, Dialog und Begegnung. Unter dem Motto „Mensch sein“ lädt der Künstlerverein Der Blaue Rheydter e.V. vom 5. bis 7. September 2025 zu den 17. Rheydter Kunsttagen ein.
Ein Motto mit Tiefe
Inspiriert vom geistigen Erbe der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer, die im Mai dieses Jahres im Alter von 103 Jahren verstarb, widmen die Kunsttage ihr Programm einem Thema, das aktueller nicht sein könnte. „Besonders in unseren Zeiten müssen wir uns bewusst machen, wie wichtig Empathie und Verständnis füreinander sind“, betont Schirmherrin Christiane Schüßler, Kulturdezernentin der Stadt Mönchengladbach. Kunst biete dafür einen Raum – einen Ort, an dem Gedanken und Gefühle sichtbar werden, die sich oft nicht in Worte fassen lassen.
Zwölf Künstler, viele Perspektiven
Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus der Region präsentieren ihre Arbeiten in Malerei, Skulptur, Fotografie und Installation. Die Spannbreite ist groß – von filigranen Momentaufnahmen bis zu kraftvollen Statements, von alltäglichen Szenen bis zu utopischen Entwürfen. Immer jedoch bleibt das Thema „Mensch sein“ im Zentrum: zwischen Verletzlichkeit und Stärke, zwischen Individualität und Gemeinschaft.
Mit dabei sind unter anderem Gabriela Drees-Holz, Wolfgang Hamacher, Waleed Ibrahim, Hotte Jungbluth, Waltraud Knops, Beate Krempe, Daniela Löh, Daniel Michels, Wolfgang Ruske, Inge Wagner, Gregor Wosik und Marina Yakovenko-Svida. Auch jungen Nachwuchskünstlern wird ein Forum geboten, sodass neue Stimmen und Sichtweisen Teil der Ausstellung werden.
Kunst als Dialog
Die Kunsttage verstehen sich nicht allein als Ausstellung, sondern als Einladung zum Gespräch. Begleitend gibt es ein Rahmenprogramm mit Musik, Lesungen, Künstlergesprächen und einer interaktiven Aktion, bei der Besucherinnen und Besucher sich mit dem Thema „menschliche Masken“ auseinandersetzen können.
Musikalische Höhepunkte setzen die Infoul String Band aus der Ukraine zur Vernissage, das Byggesett Orchestra am Samstagabend sowie die Band „Hier geht was“ am Sonntag. So verschränken sich bildende und darstellende Kunst zu einem lebendigen Gesamterlebnis.
Historischer Ort, zeitgemäße Fragen
Dass die Veranstaltung im Alten Bahnhof Geneicken stattfindet, ist mehr als ein Zufall. Die markante Architektur des Gebäudes schafft eine Atmosphäre, die Vergangenheit spürbar macht und den Blick zugleich nach vorne öffnet. Genau hier entfalten sich die Fragen, die die Kunsttage stellen: Was bedeutet es, Mensch zu sein – heute, in einer Gesellschaft voller Umbrüche und Herausforderungen?
Ein Wochenende für die Sinne und den Verstand
Die 17. Rheydter Kunsttage sind ein kulturelles Highlight, das zum Innehalten einlädt. Sie möchten berühren, anregen und miteinander verbinden – ganz im Sinne Margot Friedländers Vermächtnis, Menschlichkeit in die Mitte des Handelns zu stellen.
Vernissage: Freitag, 5. September 2025, 19 Uhr
Ausstellung: Samstag, 6. September, 14–22 Uhr | Sonntag, 7. September, 14–18 Uhr
Wo? Kunstsignal im Alten Bahnhof Geneicken, Otto-Saffran-Straße 102, 41238 Mönchengladbach-Rheydt
Eintritt? Frei!
Gefördert werden die Kunsttage vom Kulturbüro der Stadt Mönchengladbach sowie der Volksbank Heinsberg.