Musiktheater unter Starkstrom

„Der feurige Engel“ kehrt zurück ins Opernhaus

Erst im Juni von Presse und Publikum gefeiert, kehrt Immo Karamans Inszenierung von Sergej Prokofjews Oper „Der feurige Engel“ am Freitag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr für vier weitere Vorstellungen ins Düssel­dorfer Opernhaus zurück. Auf der Bühne steht das hochkarätige Sängerensemble, das unter der Leitung von Kapell­meister Wen-Pin Chien schon bei der Premiere für eine erstklassige musikalische Umsetzung des packenden Seelendramas sorgte.

„Der feurige Engel“ erzählt von Renata, die in ihrer unerfüllten Liebe zu einem Engel von Dämonen heimgesucht und als „klinischer Fall“ behandelt wird. Ihr Therapeut Ruprecht gerät in den Bann der ekstatischen Frau. Teufels­spuk, Mystizismus und erotische Obsessionen lassen ihn die Realität als Horrorvision erleben. „Regisseur Immo Karaman ist in seiner eindrucksvollen, detaillierten und einfühlsamen Neuinszenierung für die Deutsche Oper am Rhein tief in die verstörende Welt der Halluzinationen und Horrorbilder eingedrungen“, heißt es bei klassik.com über die Premiere am 13. Juni 2015, die auch vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

„Der feurige Engel“ von Sergej Prokofjew ist eine Geschichte, die nichts für schwache Nerven ist.  Der „Fall Renata“ wurzelt im Zeitalter der deutschen Gegenreformation, wurde aber durch den russischen Romanschriftsteller Waleri Brjussow zu einer symbolistischen Parabel über seelische Situationen, die von Obsessionen, Aberglauben und sexuellen Triebkräften beherrscht werden. Prokofjew, der 1920 in New York mit der Komposition seiner Oper „Der feurige Engel“ begann, war regelrecht besessen von diesem Stoff. Er thematisiert hier die persönlichen Ängste und Befürchtungen, die ihn bei seiner Rückkehr in die stalinistische Sowjetunion bewegten. Karaman, der bereits die große Kunst der Psychologisierung in seinen Opern bewiesen hat, findet in dieser Oper von Prokofjew erneut Stoff, um tief in extreme menschliche Seelenzustände einzudringen. Zusammen mit Aida Guardia gestaltet er auch die Bühne mit äußerst starken Bildern.

Am Freitag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr kehrt „Der feurige Engel“ für vier Vorstellungen bis zum 15. November auf die Bühne des Düsseldorfer Opernhauses zurück. Unter der Leitung von Kapellmeister Wen-Pin Chien können die Solisten gemeinsam mit dem Chor der Deutschen Oper am Rhein an eine beeindruckende Ensem­ble­leistung anknüpfen: Svetlana Sozdateleva in der Rolle der Renata sei „die ideale Verkörperung der unbefriedigten, an ihren Traumata und Verletzungen leidenden und doch leidenschaftlichen Frau“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Sie beweist in der mörderischen Partie nicht nur bewundernswertes Durchhalte­vermögen, sie weiß auch alle Register feinfühliger, präziser Stimmführung zu ziehen, von zarter Empfindsamkeit bis zu ekstatischen Ausbrüchen.“ Ihr zur Seite „glüht das Ensemble­mit­glied Boris Statsenko als Ruprecht vor baritonaler Intensität und emotionaler Verzweiflung“ (Opernwelt). Für eine „aufregende emotionale Achterbahnfahrt zwischen zarter Schwärmerei und schmerzhaft zerrender Angst“ (Choises) sorgen intensive Klänge auch aus dem Orchester­­graben. Für alle vier Aufführungen sind noch Karten erhältlich.

Termine

Freitag, 16. Oktober – 19.30 Uhr

Freitag, 30. Oktober – 19.30 Uhr 

Freitag, 6. November – 19.30 Uhr

Sonntag, 15. November – 15.00 Uhr


Karten und weitere Informationen im Opernshop, Tel. 0211.89 25 211 und über <link http: www.operamrhein.de external-link-new-window am rhein>www.operamrhein.de

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