Selber machen: Vogelfutterstelle für kleine Piepmätze
Meise, Rotkehlchen, Spatz & Co. gehören schon seit Jahren zu unseren treuen Gartenbewohnern. Hier hat schon so manche neue Generation ihr Nest gebaut und dem Nachwuchs das Fliegen beigebracht. Damit sie sich die Piepmätze auch weiterhin bei uns wohlfühlen, stellen wir deshalb im Sommer immer Wasserschalen in geschützten Bereichen auf, aber auch jetzt in den Wintermonaten wollten wir unseren gefiederten Freunden etwas Gutes tun. Das Einfachste wäre natürlich gewesen, beim Einkauf fertige „Meisenknödel und Co.“ mitzunehmen. Aber weil sich in den Plastiknetzen Vögel verletzen oder verfangen können und wir uns sowieso die Zeit vor allem kreativ vertreiben wollten – stand deshalb vor ein paar Tagen „Selbermachen“ auf dem Plan.
Haferflocken, getrocknete Früchte wie Rosinen und Cranberries, Sonnenblumenkerne, Sesam und Leinsamen hatten wir noch im Vorrat, deshalb mussten wir nur noch einen Sack Streufutter für Wildvögel (1 kg) und Pflanzenfett einkaufen. Als Pflanzenfett haben wir Kokosfett gewählt und 2 kg mitgenommen – wovon wir aber jetzt noch gut 750 g über haben.
Unsere Wahl: Tassen und "Kaffeepötte"
Da auch der Nachhaltigkeitsaspekt für uns wichtig ist, haben wir uns für Kaffeetassen entschieden, die seit geraumer Zeit ihr ausgemustertes Dasein im Keller fristen und so eine neue Funktion bekommen. Außerdem können sie unkompliziert gereinigt und wiederverwendet werden. Im Garten haben wir einige dickere Äste abgeschnitten, Kordel parat gelegt und dann konnte es auch schon los gehen.
Fett und Futter mischen
Mangels eigener Erfahrungswerte, wie es sich wohl mengenmäßig mit Futter und Fett verhält, haben wir zunächst etwa die Hälfte des Fetts in einem großen Topf bei niedriger Temperatur schmelzen lassen, um nach Bedarf mehr dazugeben zu können. Als sich das Fett verflüssigt hat, haben wir den Topf vom Herd genommen und das Streufutter, Haferflocken, ein paar Rosinen, Cranberries, Sesam und Co. untergerührt, so dass wir sehr schnell eine stabil körnige Konsistenz hatten. Diese ließ sich mit einem Löffel gut in die Tassen umfüllen und festdrücken.
Im nächsten Schritt wurden Äste/Stöcke reingesteckt und dann das Ganze an einen kühlen Ort gestellt, damit das Fett erkalten/aushärten konnte. Das Fett reagierte ziemlich schnell und als die oberste Schicht weiß wurde, kamen noch die Kordeln an die Henkel und schon konnte gehangen werden!
Es hat ein paar Tage gedauert und gerade als wir dachten, wir hätten irgendwas falsch gemacht, da saßen auf einmal Meisen und Rotkehlchen an den Futterstellen und pickten fröhlich drauflos – und sie kommen jeden Tag wieder! So schöööön!
Die Wahl des Behältnis für die Fett-Vogelfuttermischung
Bevor man nun mit der Fett-Vogelfuttermischung beginnt, sollte man sich überlegen, wie man diese den Vögelchen präsentieren möchte. Ein alter Turnschuh, Tontopf, Konservendosen, Tassen etc.: Der Phantasie sind hier nahezu keine Grenzen gesetzt und den Piepmätzen ist es egal. Das Behältnis dient vielmehr dazu, die Fett-Futtermischung vor Regen und direkter Sonneneinstrahlung zu schützen – und natürlich unser Auge zu erfreuen.
Futterstelle richtig platzieren
Viel wichtiger ist allerdings der Ort, an dem die neue Futterstelle platziert werden sollte, damit die Vögel sicher vor Katzen oder Greifvögelangriffe sind. Am besten platziert man die Futterstelle dafür erhöht, befestigt oder hängt sie in die Nähe von bzw. in Bäume, Büsche oder Hecken.
Heiß & fettig
Seid mit dem heißen Fett bitte vorsichtig: nur erwärmen, damit es flüssig wird! Wird es zu heiß, kann es spritzen und wir wollen ja auch kein frittiertes Vogelfutter. ;-)
Alternative, um mit Kindern Futterstellen zu basteln
Wer mit Kindern basteln möchte, der kann das Fett in einer großen Schüsse, bei Zimmertemperatur, weich werden lassen, so dass sich die Futtermischung gut unterkneten und die Masse in die Tassen pressen lässt. Durch die Körperwärme beim Kneten verflüssigt sich das Fett, deshalb sollte das Durchmischen schnell gehen. Zugegeben es ist eine ganz schöne Matscherei mit Fettfleckgefahr, aber, wenn man das berücksichtigt und entsprechend vorbeugt, macht es einen Heidenspaß.