Alle – egal ob groß oder klein – sind aufgeregt: Endlich ist Weihnachten! In vielen Familien wird fleißig gebacken und das Zuhause festlich geschmückt, Lichterketten und Kerzen erstrahlen und verbreiten Gemütlichkeit – nichts zu vergessen die ganzen Päckchen die heimlich verpackt werden! Die Vorfreude ist groß und wir alle lieben das!
Aber wie kommt das? Zunächst einmal ist Weihnachten ein christliches Fest und die Zeit in der Jesus Geburt vor über 2.000 Jahren gefeiert wird. Da niemand das genaue Datum kennt, legte die Kirche im 7. oder 8. Jahrhundert den 25. Dezember als den Geburtstag von Jesus Christus fest.
Der 24. Dezember wird in Deutschland und anderen Ländern Heiligabend genannt. In vielen Familien findet an diesem Abend die Bescherung statt, bei anderen Familien aber auch erst am Morgen des 25. Dezembers. Das erste echte Zeugnis, das die Feier von Weihnachten belegt, geht auf eine christliche Weihnachtsfeier am 25. Dezember in Rom im Jahre 336 nach Christus zurück. Bis heute ist Weihnachten noch vor Ostern und Pfingsten das wichtigste der drei christlichen Hochfeste in jedem Kirchenjahr.
Die Weihnachtszeit war schon vor dem Christentum von großer Bedeutung
Allerdings ist die Weihnachtszeit tatsächlich älter als das Christentum und einige Hinweise finden sich dazu in der wahren Weihnachtsgeschichte, die auf Ursprünge in Ägypten deuten: Bereits die alten Ägypter feierten in den kürzesten und dunkelsten Tagen des Jahres die Wintersonnenwende, seinerzeit als Sonnenkult zu Ehren des Sonnengottes Re oder Ra.
Für viele Gemeinschaften, Kulte und Religionen war der Tag, ab dem die Nächte wieder kürzer und die Tage wieder länger werden, schon immer von großer Bedeutung. So feierten die Römer schon lange vor Christus in diesen Tagen das Fest zu Ehren ihres Sonnengottes Sol. Germanen, Balten sowie Skandinavier feierten das Julfest. Bei allen ging es darum das Wiedererstarken der Sonne zu feiern für die bevorstehende Aussaat und die spätere Ernte.
Neben festlichen Gelagen war auch das Schmücken des Hauses mit immergrünen Zweigen wie Tanne, Fichte und Kiefer schon damals ein wichtiger Brauch. Den Zweigen sagte man heilende und schützende Wirkung nach und somit urde mit ihnen auch fleißig geräuchert, um böse Geister zu verscheuchen und das Glück in die eigene Bleibe zu locken.
Oh Tannenbaum: Symbolik von Lebenskraft und Fruchtbarkeit
Weihnachten ohne Weihnachtsbaum? Das ist für viele von uns undenkbar, dabei ist der Brauch, im Vergleich zum Fest selbst, noch gar nicht so alt. Entstanden ist der Brauch wohl erst im 15. Und 16. Jahrhundert. Damals wurden Weihnachtsbäume aber eher auf den Marktplätze aufgebaut, geschmückt und später verbrannt. Erst viel später zogen Weihnachtsbäume in die guten Stuben wohlhabender Bürger ein, denn Tannenbäume waren zu jener Zeit in Europa noch nicht so weit verbreitet und eine kostspielige Angelegenheit. Einfache Familien nahmen Zweige und anfallendes Grün als Ersatz. Obwohl es bereits seit vielen Jahrhunderten üblich war, Bäume, Zweige oder Pflanzen zu schmücken oder ins Haus zu holen, kann der Weihnachtsbaum doch als urdeutsche Tradition angesehen werden.
Weihnachten und seine Farben
Weihnachtliche Dekoartikel gibt es inzwischen in allen erdenklichen Farben und Formen. Allerdings sind für uns alle wohl Rot, Grün und Weiß durchaus von Bedeutung und auch das hat einen Grund und in ihrem ursprünglichen Sinn, haben sie durchaus mit der Bedeutung von Jesu Geburt zu tun.
- Grün ist die Farbe der Hoffnung und des Lebens. Immergrüne Pflanzen waren bereits vor der Verbreitung des Christentums in Europa ein wichtiges Symbol für die Hoffnung auf ein Ende des Winters.
- Rot steht im Christentum eigentlich für das Leiden und Sterben Christi. Rot und Grün als Farben des Weihnachtsfests vereinen die Geburt und den Tod von Jesus Christus.
- Weiß, das ebenfalls häufiger als Weihnachtsfarbe auftaucht, ist nicht nur die Farbe des Schnees, sondern auch die Farbe der Unschuld. Im weihnachtlichen Kontext rundet sie die beiden dominanten Farben ab. Im christlichen Kontext steht es für die Menschwerdung Gottes als unschuldiges neugeborenes Kind. Viele kennen auch das weiße Unschuldslamm als Symbol dafür, dass Christus für uns gestorben ist.
Die Bescherung haben wir Martin Luther zu verdanken
In Deutschland gab es bis zur Reformation zu Weihnachten keine Geschenke gegeben. Es gab auch keinen Weihnachtsbaum, keinen Schmuck. Gefeiert wurde in der Kirche, zu Hause gab es dann ein besseres Essen als sonst. Eine Bescherung der Kinder gab es damals nur am Tag des Heiligen Nikolaus, da bezogen die Bauern auch ihre Tiere mit ein. Auch sie bekamen am Nikolaustag besondere Leckerbissen wie Äpfel, Nüsse und Brot.
Das wir uns heute an Weihnachten gegenseitig beschenken, geht also vor allem auf Martin Luther zurück. Er schaffte nämlich in protestantischen Gebieten alle Heiligen ab. Nur beim Nikolaus gelang ihm das nicht, weil der viel zu beliebt war. Also führte er das Christkind als Gabenbringer ein, um die Aufmerksamkeit auf das göttliche Geschenk der Geburt Jesu zu lenken. In vielen Landstrichen ersetzte den Nikolaus stattdessen auch der Weihnachtsmann.