»Im nächsten Leben wird alles besser« von Hans Rath – Wir sehen uns in der Zukunft! - Eine Geschichte von Morgen -

Vorweg: Science-Fiction ist nicht so meins und Endzeitstimmung gepaart mit hochtechnisierten Zukunftsszenarien schon gar nicht. Deshalb war ich schon etwas skeptisch, ob »Im nächsten Leben wird alles besser« von Hans Rath überhaupt etwas für mich ist. Der Klappentext und das Buchcover haben mich aber neugierig gemacht und nach zwei Tagen „rumgetänzel“ um das Buch, habe ich dann doch angefangen zu lesen und – sieht man von kurzen Unterbrechungen für notwendige Schlaf- und Essenseinheiten ab – nicht mehr aufgehört.

Arnold Kahl – 53 Jahre, Buchhändler und der Protagonist der Geschichte – erwacht nicht nur in einem fremden Bett, er ist auch nicht mehr in Berlin. Alles was er noch weiß, ist, dass er am gestrigen Abend einen kleinen Streit mit seiner Frau hatte. Deshalb aber gleich in ein fremdes Bett zu hüpfen? Nein, das ist doch nicht Arnolds Stil. Oder doch? Arnold kann sich absolut nicht erinnern. Totaler Filmriss. Und als wäre das nicht schon schrecklich genug, stellt sich dann auch noch heraus, dass der gestrige Abend 25 Jahre her ist. Arnold ist im Jahr 2045 aufgewacht und befindet sich, 78-jährig, in einer hochtechnisierten und von künstlicher Intelligenz gesteuerten Seniorenresidenz. Zum Glück ist Gustav da, Arnolds persönlicher Assistent und seines Zeichen ein Roboter. Entschuldigung, ein synthetischer Bot der ersten Generation, der Arnold dabei hilft, sich in der neuen Welt zu orientieren. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was eigentlich passiert ist.

Sein Schreibstil und die Art wie Hans Rath die Geschichte erzählt, machen es leicht, schnell einzutauschen und eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Einige Dialoge sind schreiend komisch, aber nicht albern. Andere stimmen nachdenklich. Im Erzählfluss, beinahe ganz nebenbei, beschreibt Hans Rath neue Technologien wie Zukunftsvisionen und unweigerlich stellt man sich die Frage, wie man selber reagieren oder wie man sich entscheiden würde. Was einen in anderen Büchern vielleicht verzweifeln oder schwermütig werden ließe, gleicht Hans Rath mit viel Gefühl, seiner sehr gut dosierten und aufeinander abgestimmten Mischung aus Witz, Dramatik und Spannung aus. Bis zum Schluss.

Fazit: Für mich stimmt hier alles. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und weißt aus meiner Sicht keine Schwächen auf. Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Gerade erst habe ich festgestellt, dass Hans Rath Niederrheiner ist. Keine Ahnung, ob mich sein Schreibstil und sein Humor deshalb so ansprechen. Fakt ist, »Im nächsten Leben wird alles besser« ist das erste seiner Bücher, aber bestimmt nicht das Letzte, was ich von ihm gelesen habe! (SoRa)

 

»Im nächsten Leben wird alles besser«

von Hans Rath ist im Ullstein Buchverlag erschienen.
ISBN 978-3864931192, 12,99 €

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Über den Autor

Hans Rath, geboren 1965 im niederrheinischen Straelen. Nach dem Abitur Studium der Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn, unterbrochen von Jobs als Tankwart, Bauarbeiter und Bühnentechniker. Anfang der 90er einige Jahre Theaterkritiker in Köln und Bonn, außerdem Drehbuchlektor für den WDR. Danach fast zehn Jahre verantwortlich für Personal, Marketing und Kommunikation in einem in Deutschland, Tschechien und Ungarn tätigen Zeitungsverlag. Seit 2004 als freier Autor tätig. Rath lebt mit seiner Familie in Berlin, wo er Romane und Drehbücher schreibt. Mit der Romantrilogie «Man tut, was man kann», «Da muss man durch» und «Was will man mehr» hat Rath sich als Unterhaltungsautor etabliert. Die Bücher und Hörbücher der Trilogie verkauften sich insgesamt mehr als 350.000 Mal. Zwei der Bücher sind bereits fürs Kino verfilmt worden. Inzwischen geht die Gesamtauflage von Raths Werken in die Millionen. Sein Roman „Und Gott sprach: Wir müssen reden“ ist zum einen sein bislang erfolgreichstes Buch und zum anderen Auftakt der Gott-sprach-Trilogie, einer Komödie über die großen Fragen der Menschheit.

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