Niederrhein-Krimi »Der Stier« von Hesse/Wirth
»Das regeln wir selbst« – Rache auf niederrheinisch
Alarm am Niederrhein: Zwei Ehepaare und eine umtriebige Großmutter werden um ihre schwarz angesparte Rente erleichtert. Sie sinnen auf Rache und lochen den Betrüger in Eigenregie ein. Die Amateur-Entführer geraten von einer Katastrophe in die nächste, bis Ommas zickige Enkelin auf den entscheidenden verbrecherischen Trick kommt. Doch eine Gruppe holländischer Geldautomatensprenger und eine Leiche funken dazwischen – und rufen das K1 um Kultkommissarin Karin Krafft auf den Plan. Bis zum Knalleffekt der staunenswerten Auflösung.
Frischer Wind für das Weseler Kult-Kommissariat K1
Kaum ein deutscher Landstrich weist mehr fesselnde Geschichten um kriminelle Aktivitäten auf als der Niederrhein. Mitverantwortlich dafür ist das Autorenduo Hesse/Wirth. Seit mehr als zehn Jahren schon erscheinen seine Kultkrimis um das Kommissariat K1, die der Region schon viele spektakuläre Verbrechen beschert haben. Mit »Der Stier« liegt nun der neue Band der »tierisch« unterhaltsamen Reihe vor. Wieder einmal dürfen die Leserinnen und Leser sich auf spannende und gewohnt lockere, humorvolle Ermittlungen freuen. Sprachwitz, Spaß und liebevolle bis bissige Anspielung auf die Eigenarten der Niederrheiner und ihrer niederländischen Nachbarn bedeuten aber nicht, dass der Krimi sich nicht auch einfühlsam und präzise mit seinem Thema auseinandersetzt. Der Text zeigt frech und flott, wie aus braven Bürgern Täter werden, und stellt dazu die Frage nach der Möglichkeit eines gerechten Verbrechens. Dabei lebt der Krimi von starken Charakteren, ihren genau erzählten Lebenswegen und Motiven. Und auch das Team selbst bekommt Zuwachs: Der neue Staatsanwalt sorgt für Unterhaltung und frischen Wind. Charmante bis kantige Figuren, ein Plot, der Spannung, Witz und Charme bis zur letzten Seite bietet, abgerundet durch atmosphärische Beschreibungen der Region: Ein großer Lesespaß – nicht nur am Niederrhein.
»Der Stier« von Thomas Hesse und Renate Wirth
erscheint am 22. April im Emons Verlag. ISBN 978-3-7408-1127-3, 13 EUR