Niederrheinische Glut

Ein Kriminalroman von Anja Wedershoven

Wer Angst säht, wird Hass ernten


Der Niederrhein ächzt unter einer Hitzewelle, als das KK 11 der Krefelder Kripo ins Spargeldorf Walbeck gerufen wird. Ein betagter Rollstuhlfahrer wurde in seinem Krankentransporter entführt, eine Lösegeldforderung fehlt jedoch. Wo liegt das Motiv, wenn es nicht um Geld geht? Mit Hilfe der Öffentlichkeit wird nach dem Täter gefahndet, doch je mehr die Kommissare Johanna Brenner und Axel Holtz über den Entführten herausfinden, desto drängender wird eine schreckliche Ahnung …

Bereits der erste Fall von Brenner und Holtz in IM SCHATTEN DER KOPFWEIDEN hat mich sehr begeistert und NIEDERRHEINISCHE GLUT mich nicht enttäuscht. Anja Wedershoven, selbst in Rheydt geboren, bindet ihre offenkundige Sympathie für Land und Leute liebevoll in ihren so vielschichtigen wie packenden Plot ein. Gebannt verfolgt man als Leser, wie sich das eingespielte Ermittlerduo mit Fingerspitzengefühl, Akribie und dem nötigen Biss durch einen Fall wühlen muss, an dessen Ende komplexe Fragen um Schuld und Vergeltung stehen. Die geschickt eingesetzte multiperspektivische Erzählweise offenbart dabei nach und nach die Hintergründe der Entführung und führt zurück in ein unbewältigtes Kapitel deutscher Sozialgeschichte. Dabei blickt die Autorin tief in die Abgründe der menschlichen Psyche – auf Opfer- wie auf Täterseite. Ihre genau ausgeloteten Figuren machen den Roman zu einem intensiven Leseerlebnis, das ohne brutale Gewaltdarstellung auskommt und stattdessen durch psychologische Tiefe und einen dezent eingesetzten Humor überzeugt. Ein ernster und intensiver Roman, der unter die Haut geht und einen lange nicht loslässt. (SoRA)

Über die Autorin

Anja Wedershoven, 1968 in Rheydt geboren, wuchs mit Schnibbelskuchen, Hanns-Dieter Hüsch und dem Schimanski-Tatort auf. Sie studierte Kulturwissenschaften und Literatur und ist als Autorin dem Niederrhein treu geblieben. Am Kriminalroman faszinieren sie die Auseinandersetzung mit Menschen in Ausnahmesituationen und die Frage, welche Vorgeschichte Gewalttaten haben.

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