Kommissarin Johanna Brenner wird von Berlin an den Niederrhein versetzt. Sie hat ihre Koffer noch nicht ausgepackt, als in Geldern der Leichnam einer Kinderärztin gefunden wird. Die junge Frau wurde erdrosselt und an der Friedhofsmauer abgelegt. Ist ihr stalkender Ex-Freund diesmal zu weit gegangen? Oder wollte der Vater eines kleinen Patienten verhindern, dass die Ärztin ihm das Jugendamt auf den Hals hetzt? Auf der Suche nach dem Täter legt sich Johanna schon bald mit ihren neuen Kollegen an – und gerät bei ihrem Alleingang in größte Gefahr.
Mit Johanna Brenner und ihrem Kollegen Axel Holtz, feiert ein neues Kommissaren-Duo am Niederrhein sein Debüt, das mir richtig gut gefällt. Zwar hält sich der Emons Verlag bisher bedeckt, ob mit einem weiteren Fall zu rechnen ist, aber mit »Im Schatten der Kopfweiden« ist Anja Wedershoven meiner Meinung ein wunderbarer Auftakt dafür gelungen. Die Charaktere der Kommissare sind stark und man baut schnell eine Verbindung auf – wenngleich es auch hier und da auch ein paar weniger private Probleme hätten sein dürfen. So vielschichtig wie die Charaktere der Protagonisten, entwickelt sich auch Brenners & Holtz erster gemeinsamer Fall. Als Leser kommt man schnell rein in die Geschichte, an deren Handlung viele Personen beteiligt sind und somit immer wieder ein neues Licht auf den Fall der ermordeten Kinderärztin werfen. Autorin Anja Wedershoven gelingt es bei aller Komplexität einen eindrucksvollen Spannungsbogen aufzubauen und lässt uns dabei tief in die Abgründe der menschlichen Psyche blicken. Eine klare Leseempfehlung für Krimifans – nicht nur am Niederrhein. (SoRa)
Zur Autorin
Anja Wedershoven, 1968 in Rheydt geboren, wuchs mit Schnibbelskuchen, Hanns-Dieter Hüsch und dem Schimanski-Tatort auf. Sie studierte Kulturwissenschaften und Literatur und ist als Autorin dem Niederrhein treu geblieben. Am Kriminalroman faszinieren sie die Auseinandersetzung mit Menschen in Ausnahmesituationen und die Frage, welche Vorgeschichte Gewalttaten haben. » www.anjawedershoven.de