»… herrje, so ein Garten ist ja niemals fertig! Wenn Se hinten gejätet haben, sprießt vorne schon wieder das Unkraut. Trotzdem haben wir bei der Wahl zum schönsten Garten der Kolonie den zweiten Platz gemacht! Für den ersten Platz hat es nicht gereicht, wissen Se, die Schlehdorn von Parzelle 6 hatte uns eine hübsche Topfpflanze ins Gewächshaus gestellt, und dann hätte der Günter Habicht beinahe wegen Hanfanbau die Polizei gerufen, denken Se sich das nur! Aber ein zweiter Platz ist ja auch schön.« 

Genau wie ich und viele andere, ist auch Renate Bergmann, die Online-Omi, im letzten Jahr unter die Gärtner gegangen. Wie es sich für die rüstige Rentnerin aus Berlin-Spandau gehört, macht sie auch hier keine halben Sachen. Es geht schließlich um etwas! Gunter Herbst, der Lebensgefährte ihrer Freundin Gertrud muss unters Messer und weil ihm seine Gartenlaube so am Herzen liegt, haben Gertrud und Renate Bergmann beschlossen, die Gummistiefel und Rosenschere einzupacken um sich während seiner Abwesenheit um das Gärtchen zu gekümmert. Wer Renate kennt, kann sich denken, dass es hoch her geht und sie in der Kleingartenkolonie für mächtig Wirbel sorgt. „Bewaffnet“ mit Gummistiefeln, Rosenschere, Handy und locker-flockigen Sprüchen legt die Online-Omi los und regelt die Dinge auf ihre Weise. Das merkt auch der pedantische Gartenfreund und -nachbar Günter Habicht, der ein Auge auf Gunters Parzelle geworfen hat.

Wieder mal ein gelungener Unterhaltungsroman, der nicht nur gespickt ist mit witzigen Sprüchen, kurzweilig und locker erzählt daherkommt. Einmal mehr kann mal viel von Renate lernen: Lebensweisheiten, aber auch ganz pragmatische und nützliche Dinge, z.B. über das richtige Anpflanzen der Gemüsesorten und deren Verwendung.