Alle Hände voll zu tragen hatten die Mitarbeiter des Kreises Viersen bei ihren Kontrollen im Naturschutzgebiet Heidemoore und im Depot in Brüggen: Eimer- und Körbeweise beschlagnahmten sie die illegal gesammelten Pilze, die eifrige Frauen und Männer zusammengetragen hatten.
„Pilze zu sammeln ist im Naturschutzgebiet komplett verboten“, erklärt Philippe Niebling, Sachbearbeiter des Kreises Viersen als untere Naturschutzbehörde. „Außerhalb der geschützten Gebiete dürfen Pilzsammler für den Eigenbedarf zugreifen.“ Experten rechnen dabei rund 700 Gramm bis ein Kilogramm pro Person.
An einem Nachmittag in Brüggen griffen die Kreis-Mitarbeiter ein gutes Dutzend Personen auf, die zu viele Pilze in ihren Eimern und Körben hatten. Ein besonders eifriger Sammler hatte 14,3 Kilogramm hochwertige Maronen-Röhrlinge geschnitten. Die Sammler erwartet nun ein Bußgeld. Dieses variiert je nach Schwere des Vergehens. Besonders gewerbsmäßigen Pilzesammlern drohen Geldstrafen im vierstelligen Bereich. Für große Aufmerksamkeit sorgte im Vorjahr ein Fall aus Bayern, bei dem zwei Rentner für 19 Kilogramm Pilze mit 1700 Euro belegt wurden.
Der Kreis Viersen wird auch in kommenden Tagen verstärkt in den Naturschutzgebieten Pilzsammler kontrollieren.
Alle wichtigen Informationen, was erlaubt ist, finden Pilzsammler hier:
Das Sammeln von Pilzen ist aus mehreren Gründen verboten:
- Auf längere Sicht kann der (unsichtbare!) Pilzbestand durch häufige Trittverletzungen und zu geringen Nachwuchs aus Sporen zurückgehen
- Insekten, Schnecken und andere Tiere, die sich regelmäßig von Pilzen ernähren, finden zu wenig Nahrung und erleiden Bestandrückgänge.
- „Unbeteiligte“ Pflanzen und Tiere werden durch intensives Betreten der Flächen unbeabsichtigt verletzt oder getötet.
- Ausgedehntes Verlassen der Wege beunruhigt viele Tiere.
(Text und Bilder: Pressestelle Kreis Viersen)