Herausforderung angenommen: Studieren ohne Abitur

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Studentin Lisa Bausdorf (links) im Gespräch mit Studienberaterin Katharina Vogl (rechts) auf dem Campus der Hochschule in Kleve © Hochschule Rhein-Waal

Sich einer besonderen Herausforderung zu stellen, nahm sich Lisa Bausdorf vor, als sie ihr Studium an der Hochschule Rhein-Waal antrat. Ohne Fach- oder Vollabitur, aber dafür mit einer kaufmännischen Ausbildung und langjähriger Berufserfahrung in der technischen Dokumentation in der Tasche, bewarb sich die 30-Jährige für den Bachelor-Studiengang „Qualität, Umwelt, Sicherheit und Umwelt“. „Ich wollte einfach Veränderung und etwas anderes erleben“, so die Studentin zu ihrer Motivation, sich als beruflich Qualifizierte an der Hochschule Rhein-Waal zu bewerben. „Ich habe allerdings sehr daran gezweifelt, ob ich mit meinem schulischen Hintergrund überhaupt in der Lage bin zu studieren. Letztendlich haben mich mein persönliches Umfeld, also Familie und Freunde, genau wie die Mitarbeiterin der Zentralen Studienberatung an der Hochschule bestärkt, dem Ganzen eine Chance zu geben.“

Mit ihren Zweifeln ist Lisa Bausdorf nicht alleine. Viele Studieninteressierte ohne Fach- oder Vollabitur machen sich ähnliche Sorgen zu ihren Fähigkeiten und wissen manchmal gar nicht, dass dieser gesetzlich verankert ist. „Die Studieninteressierten möchten von uns natürlich zunächst wissen, ob sie mit ihrem Bildungs- und Berufshintergrund überhaupt studieren können. Das ist leider nicht immer der Fall, aber zum Beispiel ein Meister bzw. eine Meisterin im Handwerk und viele andere Lebensläufe schaffen die Voraussetzung, ein Studium aufnehmen zu dürfen. Dazu berät die Zentrale Studienberatung gerne und vermittelt bei Bedarf Kontakte zu bereits eingeschriebenen Studierenden ohne Fach- oder Vollabitur“, so Katharina Vogl, Studienberaterin an der Hochschule Rhein-Waal. „Wir möchten die Ratsuchenden natürlich bestärken, aber gleichzeitig auch einen realistischen Eindruck davon vermitteln, was auf sie zukommt. Gerade in Fächern wie Chemie oder Mathematik gilt es besonders für beruflich Qualifizierte, mit Motivation und Fleiß ihren Studienalltag zu organisieren. Dabei geben wir als Zentrale Studienberatung nicht nur Unterstützung in der Orientierungsphase und bei der Entscheidungsfindung, sondern auch nach der Einschreibung.“

Immer größer wird die Zahl von Studienanfänger*innen ohne ein Fach- oder Vollabitur.
Mittlerweile sind es deutschlandweit insgesamt 8.500 Absolvent*innen, die 2019 ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben.

Immer größer wird die Zahl von Studienanfänger*innen ohne ein Fach- oder Vollabitur, die sich der Herausforderung Studium stellen. Mittlerweile sind es deutschlandweit insgesamt 8.500 Absolvent*innen, die 2019 ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben – seit 2013 hat sich diese Zahl fast verdoppelt. Oftmals entscheiden sich Menschen aus bildungsferneren bzw. nicht akademischen Haushalten zunächst für eine Ausbildung. Ein Studium ist gar nicht in der eigenen Berufsperspektive verankert. Dabei sind Studierende mit beruflichem Hintergrund eine Bereicherung für die Diversität und die Praxisnähe in Studiengängen. Berufliche Qualifikation anzuerkennen, ist daher auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. Aktuell sind 19 beruflich Qualifizierte an der Hochschule eingeschrieben. Insgesamt haben bisher zwölf beruflich Qualifizierte einen Abschluss an der Hochschule Rhein-Waal erreicht.

„Ich hoffe, dass ich mein Studium innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgreich abschließen kann. Im Anschluss möchte ich im Bereich Katastrophenschutz arbeiten, aus diesem Grund habe ich mich für den Bachelor-Studiengang „Qualität, Umwelt, Sicherheit und Umwelt“ entschieden. Ich könnte mir auch einen anschließenden Master in Richtung Katastrophenschutz oder humanitäre Hilfe vorstellen, wenn meine Abschlussnote gut genug ist“, beschreibt Lisa Bausdorf ihre beruflichen Wünschen nach einem Abschluss an der Hochschule Rhein-Waal. Auf die Frage, was ihr bis hierher geholfen hat, antwortet sie mit einem Lächeln: „Mir macht studieren und Neues lernen großen Spaß, auch wenn es die meiste Zeit eher schwierig als einträglich ist. Besonders das gemeinsame Überwinden von Hürden mit meinen Mitstudierenden bereichert meinen Alltag. Etwas lernen zu können, was wirklich meinen Interessen entspricht, gibt mir stets die Motivation und den Willen, über mich selbst hinauszuwachsen und mich auch an schwierigen Themen ‚festzubeißen‘, bis ich die notwendigen Kenntnisse aufgearbeitet und verstanden habe. Ob ich dieses Maß an Eigenmotivation allerdings auch schon Anfang 20 gehabt hätte, da bin ich mir nicht sicher“.

Wer sich für den Einstieg ins Studium interessiert, kann gerne die Zentrale Studienberatung der Hochschule kontaktieren (studienberatung[at]​hochschule-rhein-waal.de) und am Langen Abend der Studienberatung (Do, 24.06.2021, 17:00-20:00 Uhr) teilnehmen. Informationen dazu sind hier zu finden: Langer Abend der Studienberatung | Hochschule Rhein-Waal (hochschule-rhein-waal.de).

Bewerbungen für das Wintersemester 2021/22 an der Hochschule Rhein-Waal können bis zum 31. Juli 2021 eingereicht werden.

Ansprechpartnerin der Zentralen Studienberatung
Katharina Vogl
Studienberaterin
Telefon: +49 (0) 2821 806 73-9798
E-Mail: studienberatung[at]​hochschule-rhein-waal.de

 

Hochschule Rhein-Waal

Die Hochschule Rhein-Waal wurde am 1. Mai 2009 gegründet und steht mit ihrem Konzept für eine innovative, interdisziplinäre und internationale Ausbildung junger Menschen. An den Standorten Kleve und Kamp-Lintfort bietet die Hochschule insgesamt 25 Bachelor- und elf Master-Studiengänge an vier Fakultäten – „Technologie und Bionik“, „Life Sciences“, „Gesellschaft und Ökonomie“ und „Kommunikation und Umwelt“ – an. Die Studieninhalte an der Hochschule Rhein-Waal sind wissenschaftlich, anwendungsorientiert und international ausgerichtet. Sie zeichnen sich durch eine hohe Qualität und Praxisnähe in Lehre und Forschung aus. Etwa 75 Prozent der Studiengänge werden in englischer Sprache gelehrt und inzwischen lernen über 7.300 Studierende aus mehr als 120 Nationen gemeinsam in einem Umfeld, das viele gezielt wegen der kulturellen Vielfalt und Internationalität gewählt haben. Dadurch werden den Studierenden ein interkultureller Austausch sowie eine optimale Vorbereitung auf den nationalen und internationalen Arbeitsmarkt eröffnet.

 

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