Auf dem Sprung zu mehr Fitness und Körperstabilität

Trendsportart „Jumping Fitness“

Ein Montagabend kurz vor 18 Uhr im Trainingsraum in einem St. Töniser Industriegebiet. Sandra (47) platziert ein Minitrampolin mit Blick zum großen Spiegel, schraubt die Haltestange fest und springt mit leichtem Schwung auf das schwarze Tuch. Rundherum 16 weitere Frauen zwischen 20 und 65 Jahren, die weitere Trampoline „auf Lücke“ stellen und ihre Handtücher und Trinkflaschen griffbereit platzieren. Man spürt ihre Lust, in den kommenden 60 Minuten alles zu geben und dabei richtig Spaß zu haben. Alle diese Frauen, groß und klein, schlank und füllig, sportlich und weniger sportlich, haben eins gemeinsam: Sie haben eine einzigartige und hocheffektive Sportart für sich entdeckt: „Jumping Fitness“. 

Vor knapp 20 Jahren wurden die ersten solcher eckigen Minitrampoline in Tschechien entwickelt. 2014 waren sie die Innovation auf der Sportmesse „Fibo“. Damals arbeitete Astrid Rauschenbach noch als Einzelhandelskauffrau in der Textilbranche und hätte sich vermutlich nicht träumen lassen, dass sie heute als ausgebildete Fitnesstrainerin mehrfach in der Woche mit eigenen Trampolinkursen einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienen kann. Zunächst absolvierte sie 2011 zwei Jahre parallel zu ihrem Beruf die ersten Aus- und Weiterbildungen, unter anderem zur Trainerin mit B-Lizenz und der Rehabilitation-Lizenz im Bereich Orthopädie und Krebsnachsorge. Mit dem festen Willen, fortan nur noch im sportlichen gesundheitsorientierten Bereich zu arbeiten, gab sie 2015 ihren Job als Kauffrau auf und arbeitet seitdem im Gesundheitswesen. Ende 2016 kratzte Astrid Rauschenbach mutig ihr Erspartes zusammen und kaufte 21 Trampoline im Wert von knapp 10.000 Euro und nach und nach weitere Fitnessutensilien wie Hanteln und Terrabänder. Seitdem hat sich die drahtige, vor Energie und Lebensfreude sprühende 45-Jährige am linken Niederrhein einen sehr guten Ruf als Trainerin erarbeitet.

Das Credo: „Sportlich glücklich“ sein

Mittlerweile ist es Punkt 18 Uhr. Astrid setzt das Headset auf ihre Lockenmähne, dreht die Musikanlage auf und beschert allen Teilnehmerinnen nun eine Stunde lang das, was sie selbst als ihr Credo bezeichnet: „Ich möchte dabei helfen, Spaß an der Bewegung zu finden, um beweglich alt zu werden – am liebsten mit so wenig Beschwerden wie möglich. Oder einfach gesagt: fit, gesund und glücklich zu sein.“

Schon als die ersten Beats zu einer modernen Version von „Daddy Cool“ aus den Boxen ertönen, wird klar: In diesem Raum herrscht eine positive Aura, hier fließt Energie und schon nach wenigen Minuten auch der Schweiß. Zehn Minuten Jumping Fitness sind so effektiv wie 30 Minuten Joggen“, weiß die sympathische Kursleiterin, die gerade einen Song mit 128 Beats pro Minute auflegt. Das ist die Regel, zwischendurch geht’s aber auch schon mal hoch bis zu 150 Beats pro Minute. Alle Schritte haben englische Namen: Basic, Tip Toe, Heel Tap, Leg Curl, Rebound… Das klingt kompliziert und ist es anfangs vielleicht auch, aber schon nach den ersten Trainingsstunden hat man die Grundschritte drauf und beherrscht bald auch Schrittkombinationen. Die Trampolin-Workouts von Astrid Rauschenbach sind aufgeteilt in 60 Prozent Ausdauer- und 40 Prozent Krafttraining. Unzählige Hüpfschritte und auch Übungen im Liegen machen das Training abwechslungsreich für Körper und Geist. Wichtig ist der Fitnesstrainerin, dass jeder nur so intensiv mitmacht, wie er kann und möchte. „Ihr entscheidet, wieviel ihr geben wollt“, ist ein Satz von Astrid, der immer mal wieder fällt, um niemanden zu überfordern.

Intensität der Übungen selbst bestimmen

Genau das ist auch der Antrieb für Sarah Deinat. Die 37-Jährige hatte vor zwei Jahren durch Ernährungsumstellung 20 Kilo abgenommen und kommt seit 15 Monaten regelmäßig zum Jumping Fitness. „Ich finde gut, dass man die Intensität der Übungen selbst bestimmen kann, indem man zum Beispiel die Arme weglässt oder weniger häufig oder hoch springt“, erzählt sie und ergänzt mit einem fröhlichen Lachen: „Ich merke, dass mein Körper straffer geworden ist und sich meine Kondition verbessert hat. Das fühlt sich gut an.“ Das bestätigt auch Sandra Hülsmann (47), die noch vor drei Jahren überzeugte Nichtsportlerin war. Ausschlaggebend für ihre Kursteilnahme war die Freundschaft zu Astrid Rauschenbach: „Ich wollte sie am Anfang eigentlich nur moralisch bei ihrer Existenzgründung unterstützen und war sicher, dass ich nicht bleiben würde. Mittlerweile komme ich zweimal  in der Woche.“

Ein Beispiel für den therapeutischen Ansatz von Jumping Fitness ist Maren Hackel (46). Vor vielen Jahren plagte sie ein verschlepptes Schleudertrauma mit häufigen Schwindelanfällen und Nackenschmerzen. „Schließlich wurde festgestellt, dass zwei Nackenwirbel irreparabel hinüber waren“, berichtet sie und erzählt, dass sie sogar nachts wach geworden sei, weil sie im Liegen Schwindelanfälle bekam. Als ihre Schwägerin sie vor zwei Jahren erstmals mit zum Jumping nahm, war die Skepsis groß. Dann die Überraschung: Maren Hackel fühlte sich gut beim Training und war nach einiger Zeit beschwerdefrei. Allerdings musste die sehr sportliche Frau, die neben dem Jumpen ein intensives Lauftraining absolviert und viermal die Woche Crossfit macht, vor Kurzem im wahrsten Wortsinn kürzertreten: Ein Bänderabriss musste erst einmal ausheilen. Für Maren Hackel war dadurch das Joggen eine Zeit lang tabu; aber sie probierte es, noch mit Tapeverband, vorsichtig mit dem Jumpen. „Schon bald spürte ich, dass sich meine Fußmuskulatur stabilisierte. Mittlerweile komme ich zweimal in der Woche zum Trampolin-Workout. Ich habe keine Verspannungen mehr, und mein gesamter Körper ist gelockert“, so das Fazit einer weiteren überzeugten Kursteilnehmerin.

Wenn man so wie unter der Anleitung von Astrid Rauschenbach Jumping Fitness betreibt, also mit einer qualifizierten, empathischen Trainerin, die individuell auf jeden Kursteilnehmer eingeht und beste Trampoline mit Haltestange zur Verfügung stellt, dürften die kommenden Monate eine reichliche Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin garantieren und gleichzeitig auch für ein neues, gutes Körpergefühl sorgen.

Wenn man so wie unter der Anleitung von Astrid Rauschenbach Jumping Fitness betreibt, also mit einer qualifizierten, empathischen Trainerin, die individuell auf jeden Kursteilnehmer eingeht und beste Trampoline mit Haltestange zur Verfügung stellt, dürften die kommenden Monate eine reichliche Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin garantieren und gleichzeitig auch für ein neues, gutes Körpergefühl sorgen.

Wer grundsätzlich mehr über „Jumping Fitness wissen möchte, dem empfiehlt Astrid Rauschenbach:

»Jumping Fitness – Fit mit dem Minitrampolin« 

Das Booklet mit 2 DVDs ist im riva Verlag, München erschienen.  
ISBN 978-3-7423-0246-5, 24,90 EUR

Mehr Infos und Bestellmöglichkeit gibts hier: www.m-vg.de

 

Text: Petra Verhasselt | Bilder: Michael Ricks / ricks photo | Niederrheihn Edition 01/2020

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