Text: Sonja Raimann | Bilder: Torsten Stückert / NiederRhein Edition, Ausgabe 02/2019
Die BUGA Heilbronn ist eine BUGA der Vielfalt, die noch bis zum 6. Oktober Besucher aus nah und fern anlockt. Sie ist die erste, die eine Garten- und Stadtausstellung kombiniert und bei der sich Garten- und Blumenvielfalt, eine erholsame Uferlandschaft am Alt-Neckar sowie der erste Bauabschnitt eines neuen Stadtquartiers zu einem großen Ganzen verbinden.
Wie rund ca. 60 Friedhofsgärtnereien aus ganz Deutschland stellt auch Torsten Stückert – unter tatkräftiger Unterstützung seines gesamten Teams – sein Können auf der diesjährigen Bundesgartenschau in Heilbronn unter Beweis.
Auf allen Gartenschauen ist der friedhofsgärtnerische Ausstellungsteil ein wahrer Publikumsmagnet. „In diesem Ausstellungsteil werden immer die meisten Pflanzen pro Quadratmeter gepflanzt und die Pflanzenvielfalt, die präsentiert wird, ist enorm“, so Stückert, der erstmalig während der Meisterschule aber auch noch danach an einigen Landes- sowie Bundesgartenschauen teilgenommen hat und mehrfach ausgezeichnet wurde. „Auf der BUGA präsentieren immer Steinmetze und Friedhofsgärtner aus dem ganzen Bundesgebiet ihr kreatives und handwerkliches Können und stellen sich dabei gleichzeitig dem größten friedhofsgärtnerischen Wettbewerb Deutschlands. Vom Wettbewerb und den Auszeichnungen abgesehen, ist die Teilnahme eine tolle Erfahrung, die ich auch meinen Azubis und Mitarbeitern zuteilwerden lassen möchte. Der Austausch mit den Kollegen und zu sehen was alles möglich und machbar ist, bietet jedem von uns eine unglaubliche Fülle an Inspiration sowie die Möglichkeit zur Weiterentwicklung. Ich betrachte eine solche Teilnahme deshalb als Fortbildungsmaßnahme für jeden einzelnen von uns wie auch als Stärkung für unser Kollektiv.“
Akribie, Kreativität und gärtnerisches Können
Für die Gestaltung eines Urnenwahlgrabes auf der BUGA 2019 hat sich „Team Stückert“ bereits im letzten Sommer angemeldet. Die Grabmalgestalter, also Steinmetze, bewerben sich für die Teilnahme mit einem besonderen Grabstein. Die ausgewählten Objekte nebst Thema werden dann per Losverfahren den entsprechenden Grabstellen und Friedhofsgärtnern zugeteilt. „Die gestalterische Umsetzung einer Grabstätte obliegt so gesehen also einem Team aus Steinmetz und Friedhofsgärtner“, erklärt Torsten Stückert.
Kurz nachdem die Friedhofgärtnerei Stückert erfahren hatte, welcher Grabstein und welches Thema ihr zugelost wurde war auch schon die Grundidee für die Grabgestaltung geboren. „Das Motto für unser Urnenwahlgrab lautet ‚Mehrere Teile ergeben ein Ganzes’. In Kombination mit dem Grabstein hatten alle im Team sofort „Tetris“, das legendäre puzzelartige Computerspiel im Kopf. Bei dem Spiel kommt es darauf an alle Spielsteine so auszurichten, dass sie ineinander greifen und eine harmonische lückenlose Fläche bzw. Reihe bilden. Die Basisidee für unsere Grabgestaltung war damit geboren.“ Daraufhin wurde in der Neukirchen-Vluyner Friedhofsgärtnerei über Wochen mit viel Akribie getüftelt, Skizzen erstellt, Modelle gebaut, Pflanzen und deren Wuchs und Farbgebung diskutiert, geprüft und final ausgewählt. „Entgegen des derzeitigen Trends der dreidimensionalen Grabgestaltung haben wir uns bewusst auf die ebene Fläche konzentriert und für eine lineare Ausrichtung und Anordnung entschieden. Auf diese Weise wollen wir eine harmonische Verbindung und Gewichtung zwischen Grabstein und Bepflanzung schaffen“, so Stückert.