Sanierungsstau in Bildungsstätten
Rund die Hälfte aller Schulen und Kindergärten in Deutschland sind sanierungsbedürftig. Und nicht nur hinsichtlich der Bausubstanz – vor allem eine lüftungstechnische und energetische Sanierung ist dringend notwendig, denn diese hat, neben der Energieeinsparung, einen deutlich weiterreichenden Effekt: Eine spürbare Steigerung der Leistungsfähigkeit!
Die Wissenschaft ist sich einig: Gute Raumluftqualität in Bildungsstätten fördert das Leistungsvermögen, weil höhere Konzentration, weniger Müdigkeit oder Kopfschmerzen und eine geringere Geruchsbelastung vorherrschen.
BILDUNGSKLIMA:
LEISTUNGSFAKTOR RAUMLUFTQUALITÄT
So wurde vom dänischen Forscher Prof. Wargocki und seinem Team bei Untersuchungen in einer dänischen Schule festgestellt, dass bei einer Verdopplung der Außenluftrate die Geschwindigkeit, mit der Rechenaufgaben gelöst wurden, durchschnittlich um bis zu 14% gestiegen ist. Das heißt: In einem behaglichen Umfeld wird motivierter und konzentrierter gearbeitet. Abgesehen davon steigen die Zufriedenheit und das persönliche Wohlbefinden mit zunehmender Außenluftrate.
Ein weiterer Nebeneffekt: Dank sauber gefilterter Luft werden Krankheiten vermieden und damit Fehlzeiten reduziert. Insbesondere zu Zeiten der Corona-Pandemie ergibt das einen klaren Vorteil: Durch den permanenten Austausch der Raumluft mit Frischluftzufuhr kann das Infektionsrisiko deutlich minimiert werden. Und wenn Corona vorbei ist, hat das Abscheiden von Pollen und Keimen weniger Allergien und Infektionen zur Folge und das Zurückhalten von Feinstäuben verhindert auch langfristig gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Prof. Werner Jensch von der FH München zitiert im Zusammenhang mit raumlufttechnischen Anlagen in Schulen gerne einen Schulleiter, dessen Lehranstalt einen Altbau ohne Lüftung und einen Neubau mit Lüftung hat: „Die Neubau-Schüler sind im Durchschnitt eine halbe Notenstufe besser als die Altbau-Schüler.“
BEISPIEL:
SANIERUNG DES PAUL-SPIEGEL-BERUFSKOLLEGS IN WARENDORF
Das Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf geht zurück auf die Handwerker-Fortbildungsschule aus dem Jahr 1856 und hat sich im Laufe vieler Jahrzehnte beständig weiterentwickelt. Heute besteht ein vielfältiges Angebot im Teilzeitunterricht oder in Vollzeitbildungsgängen. Schülerinnen und Schüler können am Paul-Spiegel-Berufskolleg viele verschiedene schulische und berufliche Qualifikationen erwerben, viele Projekte und hohe Praxisanteile bieten Orientierung und steigern die Chancen der jungen Menschen, im Wunschberuf Fuß zu fassen. Das Gebäude wurde in mehreren Bauabschnitten saniert. Zur maschinellen Lüftung wurden dezentrale Lüftungsgeräte der Serie SCHOOLAIR-V (vertikale Brüstungslüftungsgeräte) von TROX verbaut, auch weil sie aufgrund ihres geringen Platzbedarfs problemlos in das bestehende Gebäude integriert werden konnten.
TECHNIK FÜR OPTIMALE RAUMLUFTQUALITÄT
Dazu wurde ein schmales Fensterelement gegen ein opakes Element zur Luftführung ausgetauscht, die vorhandene Brüstung auf die Gerätehöhe angepasst und abschließend eine Verkleidung passend zum Raumkonzept gewählt. Alle Geräte wurden jeweils hälftig auf die Brüstung und eine Unterkonstruktion gestellt und an die Strom- und die wasserseitige Versorgung angeschlossen. Master- und Slave-Geräte sind mit einem Patchkabel für die interne Kommunikation verbunden.
Zusätzlich wurde an die Mastergeräte das Raumbediengerät angeschlossen. Mit einem Nennluftvolumenstrom von 320 m³/h stellen die Geräte ausreichend frische Luft für einen maximalen Lernerfolg zur Verfügung. Ausgestattet mit einem Außenluftfilter der Filterklasse ePM1 65 % sorgen die Geräte dafür, dass frische Luft frei von Schadstoffen in den Klassenraum gelangt. Jeder Raum ist mit zwei Geräten ausgerüstet, die im Master-Slave-Verbund verschaltet sind. Die optimale Raumluftqualität wird durch integrierte VOC-Sensoren sichergestellt, die die Raumluft permanent überwachen. In Abhängigkeit der speziell für dieses Projekt angepassten Schwellenwerte wird die Außenluftmenge angepasst. Liegt die Raumluftqualität im optimalen Bereich, schalten sich die Geräte aus oder, wenn für den Heizbetrieb erforderlich, auf Sekundärluftbetrieb um.
ENERGIEEFFIZIENTE TEMPERATURREGELUNG
Aber nicht nur gute Luft, auch die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle. Die Regelung der Raumtemperatur ist daher eine weitere Hauptaufgabe der Lüftungsgeräte. Dafür befinden sich Luft-/Wasser-Wärmeübertrager in den Geräten, die die Zuluft entsprechend der Anforderung an die Raumtemperatur regeln. Gemessen wird die Raumtemperatur im Raumbediengerät, das an die Master-Geräte angeschlossen wird.
Darüber kann der Nutzer zudem eigene Einstellungen vornehmen, um das subjektive Wohlbefinden zu verbessern. Zur Steigerung der Energieeffizienz sind die Geräte mit einem Wärmerückgewinner ausgestattet, der die wasserseitige Leistung auf ein Minimum reduziert. Natürlich kann der Wärmerückgewinner dank eines Bypasses umgangen werden, um beispielsweise im Sommer eine Nachtkühlung zu gewährleisten.
Überzeugt vom Konzept und den positiven Erfahrungen der ersten Abschnitte wurden alle weiteren Bauabschnitte gleichermaßen ausgeführt. Da zwischen den Abschnitten teilweise Jahre lagen und die eingesetzten Technologien von TROX stetig weiterentwickelt wurden, konnten Geräte vom Typ SCHOOLAIR-V-HV eingesetzt werden. Mit diesem neuen Gerätetyp stehen nun dezentrale Lüftungsgeräte zur Verfügung, die bei gleicher Akustik ca. 50 Prozent mehr frische Luft fördern und die Raumluftqualität nochmals verbessern. Zudem verfügen die Geräte über einen Rotations-Wärmerückgewinner, der viele Vorteile in sich vereint: Einerseits liegt die Rückwärmzahl besonders hoch, was die Energieeffizienz verbessert, andererseits kann ein Rotor ganzjährig genutzt werden. Damit entfällt die Vorhaltung der Heiz-last für den Bypassbetrieb im Falle von Vereisungsgefahr und die Heizungsanlage kann kleiner dimensioniert werden.
EIN VORTEIL: DAS FUNKTIONSPRINZIP
Das in der Abluft enthaltene Wasser kondensiert im Winter und wird von der Zuluft aufgenommen. Dies beeinflusst die Raumluftfeuchte positiv und trägt zum Wohlbefinden und Infektionsschutz bei. Die integrierte Regelung passt die Rückwärmzahl variabel an, so dass die Zulufttemperatur bereits nach dem Rotations-Wärmerückgewinner erreicht wird und sich der Einsatz der Heiz-/Kühlregister nochmals minimiert.
INDIVIDUELL AUSGELEGTE STEUERUNG
So vielfältig wie das Angebot der Schule, so sind auch die Steuerungsmöglichkeiten der Geräte. Über individuelle Zeitprogramme passen sie sich dem Nutzerverhalten problemlos an. Eigene Einstellungen können über Raumbediengeräte vorgenommen werden. Vor Auslieferung werden projektbezogene Besonderheiten besprochen und als Merkmal in der Software hinterlegt. So erhält die Schule genau die Lösung, die sich der Kreis Warendorf und insbesondere die Lehrenden und Lernenden vorgestellt haben. An modernen Schulen stellt sich der Lernerfolg damit auch dank Lüftung ein – und das fast ganz selbstverständlich.
ENORMES ENERGIE-EINSPARPOTENTIAL
Die allgemeinen Betriebskosten in Bildungsstätten (also Heizung, Wasser, Strom usw.) belaufen sich im Jahr auf 5.000 bis 6.000 € pro Schüler. Dabei machen Investitionen in gute Luft aber gerade einmal etwas mehr als 25 Cent pro Tag und Schüler aus, sind also sehr gering. Verglichen mit den allgemeinen Betriebskosten ist das ein verschwindend kleiner Anteil von nicht einmal 1 Prozent. Eine Investition in gute Luft an Schulen hat also einen sehr hohen Kosten-Nutzen-Faktor und ist damit eine Investition, die sich definitiv auch auszahlt!
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www.trox.de
Aachener Tag der Luftqualität der Heinz Trox-Stiftung
Gemeinsam zukunftsfähige Antworten für gutes Lernklima in Schulen
Mit einem neuen Veranstaltungsformat, dem Aachener Tag der Luftqualität, gab die Heinz Trox-Stiftung den Startschuss für einen ergebnisorientierten Gedanken- und Wissensaustausch. Thema des ersten Aachener Tages: „Schullüftung für gutes Lernklima in nachhaltigen Schulgebäuden“.
Vor einem Forum geladener Gäste aus Wissenschaft, Praxis und Politik sowie weiteren rund 200 online zugeschalteten Teilnehmern erörterten ausgewiesene Experten aus dem In- und Ausland aktuelle Erkenntnisse, Zusammenhänge und Studienergebnisse rund um die Schullüftung. Im Vordergrund stand Luft als unser bedeutendstes Lebensmittel, von dem wir täglich ca. 11.200 Liter einatmen. Und ebenso die Frage „Welche Anforderungen müssen wir als Gesellschaft formulieren und was könnten die nächsten Schritte sein?“. Der Aachener Tag der Luftqualität lieferte viele hochinteressante Antworten und Anstöße, um mit einer effizienten Schullüftung gutes Lernklima zu schaffen – und darüber hinaus für sehr viel mehr.
Die Fachwelt ist sich einig: Alle Studien und Erkenntnisse belegen, dass sich eine nachhaltige, maschinelle Schullüftung lohnt – für die Kinder, die Lehrer und damit für die gesamte Gesellschaft.
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www.heinz-trox-foundation.com