Warum der Verlauf einer Covid-19-Infektion und Parodontitis in Zusammenhang stehen können

Damit wir auch morgen noch kraftvoll zubeißen können, ist es wichtig, dass wir auf die Gesunderhaltung unserer Zähne achten. Dass das aber nicht der einzige Grund ist, warum man gründlich Zahnpflege sowie regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine professionelle Zahnreinigung wahrnehmen sollte, erklärt Dr. med. dent. Mikaela Männich.

„Die Gesundheit unserer Zähne, unseres Mundinnenraums wirkt sich unmittelbar auf unser Immunsystem aus. Karies, Parodontitis, aber auch bereits kleinere Entzündungen des Zahnfleischs schwächen die Immunkompetenz unseres Körpers. Dadurch haben Viren und Bakterien leichtes Spiel in den Körper einzudringen und Schaden anzurichten“, so Dr. med. dent. Mikaela Männich, die gemeinsam mit ihren Zahnarztkolleginnen Dr. med. dent. Julia Hartkopf und Zahnärztin Mareike Schuler, Patienten ihrer Zahnarztpraxis über diesen Zusammenhang informiert, aufklärt und versucht zu sensibilisieren. „Aktuelle Studien haben nachgewiesen, dass es beispielsweise einen direkten Zusammenhang gibt, ob und wie stark sich Patienten mit Covid-19 infizieren. Der Hals-Nasen-Rachenraum gilt bekanntlich als Entstehungs- und Eintrittsort des Virus. Trifft das Corona-Virus nun auf eine Person, deren Zahnfleisch durch eine Entzündung, gegebenenfalls eine bisher unentdeckte Parodontitis, geschwächt ist, so liegt es nahe, dass einer Infektion mit Covid-19 Tür und Tor geöffnet sind,“ erklärt die Krefelder Zahnärztin.

Hinzu kommt, dass jeder dritte Erwachsene in Deutschland von Parodontitis betroffen ist. Die bakterielle Infektionskrankheit beginnt meist mit einer Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) und kann sich schleichend im Zahnhalteapparat und Kieferknochen ausbreiten. Unbehandelt können die Zähne locker werden, was im schlimmsten Fall zum Verlust der Zähne führt. Zudem kommt es bei einer Parodontitis zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Frühgeburten, Diabetes und Atemwegserkrankungen. Aber auch das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Covid-19 Infektion ist deutlich erhöht. „Faktoren und Gründe, warum wir unsere Patienten anhalten und erinnern Prophylaxetermine wahrzunehmen,“ so Dr. med. dent. Mikaela Männich. „Allerdings sind auch immer noch viele Patienten verunsichert und scheuen aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 den Arztbesuch.“ Dabei, so erklärt sie weiter, herrschen, insbesondere im zahnmedizinischen Sektor, sehr strenge Hygienevorschriften – unabhängig von der immer noch pandemischen Situation.

„Wir möchten, dass sich unsere Patienten sicher fühlen können und natürlich möchten wir das für uns auch. Daher sind Besuche nur nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung möglich, es gilt die Maskenpflicht (FFP2) sowie die Pflicht sich beim Betreten und Verlassen der Praxis die Hände zu desinfizieren. Wir versuchen Wartezeiten immer so kurz wie möglich zu gestalten – auch damit sich nicht zu viele Personen auf einmal in der Praxis aufhalten. Da das Warten vor der Praxis für Patienten je nach Wetterlage schnell unangenehm werden kann, haben wir einen SMS-Service eingerichtet. Das heißt, man kann bequem im eigenen Auto oder, wenn man nicht weit entfernt wohnt, auch zuhause warten und wird dann per SMS ‚aufgerufen‘ und kann in die Praxis kommen.“

Text: Sonja Raimann für NiederRhein Edition 2022

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