Kopfweiden sind knorrig und struppig und sehen im herbstlichen Nebel manchmal wie schreckliche Gespenster aus. Man kann sich darüber streiten, ob sie wirklich schön sind, aber dass sie wie kein anderer Baum seit vielen Generationen das Bild der niederrheinischen Landschaft bestimmen, ist unbestritten. Doch damit hätte es in der Mitte des letzten Jahrhunderts fast ein Ende gehabt.
Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg waren viele Kopfweiden lange Jahre nicht mehr regelmäßig geköpft worden und drohten nun mit ihren inzwischen weit ausladenden Ästen das Opfer starker Winde zu werden. Dazu kamen diverse landwirtschaftliche Umstrukturierungen und nicht zuletzt die verstärkte Nutzung anderer Heiz- und Baumaterialien. Zum Glück gab es da vor 40 Jahren einige naturbewusste Niederrheiner, die beschlossen, die alten Kopfweiden wieder neu zu beschneiden, und sie damit vor ihrem endgültigen Tod zu bewahren.